The Quest: Die wirklich spannenden Fragen der Archäologie und Geschichte (eBook)

3. Auflage
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2022 | 1. Auflage
310 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-3239-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Quest: Die wirklich spannenden Fragen der Archäologie und Geschichte -  Michael E. Habicht
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Archäologie und Geschichte können auch spannend sein und von der akademischen Strasse der Langweile ausbrechen. Das Buch präsentiert die wirklich interessanten Geschichten und Legenden, welchen reale Fakten zugrunde liegen: Das Kapitel Shangri-La zeigt, wie eine fiktive Geschichte so wirkmächtig werden kann, dass sie die Realität beeinflusste. Die Autorenschaftsdebatte um die Werke von William Shakespeare, gibt es Hinweise, dass jemand anderes die berühmten Dramen verfasste. Der Gral allein der Name ist phantastisch, doch die Sage beruht auf realen Elementen und es gibt sogar Kandidaten für den echten Gral. Ebenso könnte die unsichtbare Gralsburg identifizierbar sein. Atlantis für viele die ultimative Suche. Das Buch untersucht alle Theorien, welche geographisch zumindest eine Chance haben, die reale Lokalisierung von Atlantis abzubilden. Die Entdeckung von Göbekli Tepe hat die grundlegenden Vorstellungen, wie sich die Menschheit entwickelte über den Haufen geworfen. Die Kultur entstand nicht nach der Sesshaftwerdung sondern existierte bereits Jahrtausende zuvor. Auch die jüngste Vergangenheit kann wirklich mysteriöse Geschichte produzieren: Der Kriminalfall der Isdal-Frau ist inzwischen irgendwo zwischen kriminalistischen Cold Case und einer historischen Legende geworden. Genauso verworren und bis heute nicht abschliessend geklärt ist das Verschwinden von Flug Air Malaysia MH 370. Aktuell deutet vieles auf eine Tat des Piloten - doch wo ist das Flugzeug? Das Buch schlägt einen Bogen von 9600 vor Christus bis ins frühe 21. Jahrhundert: Fakten und Theorien die viele Fragen aufwerfen und versucht einige Dinge zu beantworten. 3. aktualisierte Auflage

Dr. Michael E. Habicht, studierte Klassische Archäologie und Ägyptologie den Universitäten Zürich und Basel. Er hat sich auf das Neue Reich, die Königsgräber und Unterweltsbücher, sowie auf die Zeit von Echnaton, Nofretete und Tutanchamun spezialisiert. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zum Alten Ägypten, Mumien und Paläopathologie publiziert (Lancet, PLoS One, Circulation Research). Er ist Senior Research Fellow an der Flinders University, Adelaide (Australien) und wissenschaftlicher Experte am FAPAB Research Center in Avola (Italien). Homepage: https://www.michaelhabicht.info/ Facebook: https://www.facebook.com/michael.e.habicht/ Academia: https://flinders.academia.edu/MichaelEHabicht

William Shakespeare


Lokalisierung: England

Datierung: Spätrenaissance

Problem: Urheberschaft von bedeutenden Dramen

 

William Shakespeare bedarf kaum der Vorstellung. Er ist bis heute einer der bedeutendsten Dramatiker und Lyriker und prägt die englische Sprache. Doch um die Person Shakespeare ranken sich zahlreiche Legenden. So gibt es seit Jahrhunderten die offene Frage, ob der Mann, der in Stratford-upon-Avon geboren wurde und ebenda starb, wirklich der Autor der Stücke ist, die unter seinem Namen veröffentlicht wurden.

Ehe wir uns mit der Frage der Urheberschaft beschäftigen, sollten wir prüfen, was historisch vom Mann aus Stratford wirklich bekannt ist.

Wie bei vielen Personen seiner Zeit ist der Tag seiner Geburt nicht bekannt, er wurde aber am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft (julianischer Kalender). Ebenfalls gesichert ist, dass William Shakespeare in derselben Stadt am 3. Mai 1616 gestorben ist. Sowohl für das Geburtsjahr als auch das Todesjahr gilt in England der julianische Kalender, der in den katholischen Ländern zwar 1582 eingeführt wurde, aber erst 1752 auch in England verbindlich wurde.

Die Eltern von William waren John Shakespeare and Mary Arden. Die Familie entstammte dem Stand der freien Landbesitzer und der Vater war Handschuhmacher. Man nimmt an, dass William die lokale Grammar School (Lateinschule) besuchte, diese schloss er vermutlich nicht ab, da sein Vater sein Vermögen verlor und wegen der Schulden der Sohn im väterlichen Betrieb mitarbeiten musste. Eine Universität hat William Shakespeare nach aktuellem Forschungsstand nie besucht.

Als William 18 Jahre alt war, heiratete er im November oder Dezember 1582 Anne Hathaway, die Tochter eines Großgrundbesitzers. Das Datum der Hochzeit ist nicht belegt, doch das Aufgebot (marriage license report) wurde am 27. November 1582 bestellt. Die Hochzeit war nichts außergewöhnliches, außer dass Anne Hathaway acht Jahre älter war. Die Lizenz wurde für eine Willelmum Shaxpere et Annam Whateley ausgestellt. Diese Schreibvarianten im Latein und auch im elisabethanischen England sind nichts Ungewöhnliches. Bereits sechs Monate nach der Eheschließung wurde die Tochter Susanna geboren (Taufeintrag am 26. Mai 1583) was gewisse Spekulationen für die eilig vollzogene Ehe nahelegen. Zwei Jahre später wurden Zwillinge geboren, ein Sohn namens Hamnet und die Tochter Judith. Über das Eheleben ist nichts bekannt, es war im Bürgertum der damaligen Zeit nicht üblich, private Dinge schriftlich festzuhalten. Der Sohn Hamnet starb 1596 im Alter von elf Jahren, das Begräbnis fand am 11. August 1596 statt, die beiden Töchter überlebten ihre Kindheit.

Aus dem Jahr 1598 ist ein Brief erhalten, in welchem ein Richard Quiney bei Shakespeare um ein Darlehen von 30 Pfund bat (Chambers 1930, Vol 2, 101). Der Sohn desselben Bittstellers, Thomas Qiney, heiratete am 10. Februar 1616 Judith, die Tochter von William Shakespeare.

In der Zeitspanne von 1584/85 bis 1592 folgen die in der Forschung als „verlorenen Jahre“ bezeichnete Phase, in welcher keine Fakten bekannt sind, was William Shakespeare tat, wo er lebte oder ob er seine Bildung erweiterte. Es gibt zwar Spekulationen, doch solche Lücken sind für einen Mann aus dem Bürgertum der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich. Wenn er nicht in dokumentationspflichtige Grundstückstransaktionen oder Gerichtsprozesse verwickelt war, konnte ein Mann damals ohne jede Dokumentation vor sich hinleben (Suerbaum 1998; Schabert 2009, 118f).

Gelehrte, welche William Shakespeare die Autorenschaft der kommenden Meisterwerke zuschreiben, konnten diese „verlorenen Jahre“ als Argument nehmen, dass William sich in dieser Zeit das grosse Wissen angeeignet habe, bleiben aber jeglichen Beweis dafür schuldig. Wegen seiner Berühmtheit, ist die Biographie von William Shakespeare der Gegenstand zahlreicher Forschungsbemühungen gewesen und gilt als die wahrscheinlich am besten dokumentierten Biographie eines Bürgers im elisabethanischen Zeitalter war (Suerbaum 1998, 241f).

Dann tauchte William Shakespeare in London auf, da ihn der Dichter Robert Greene (1558-1592) in einem Pamphlet mit dem Titel „A groatworth of wit“ diffamierte und ihn als „upstart crow, beautified with our feathers“ bezeichnete (Eine emporgekommene Krähe, fein herausgeputzt mit unseren Federn). Er wurde in Anspielung seines Namens auch als „Shake-scene“ (Theater-Erschütter) und als „Johannes fact totum“ (entspricht etwas „Hans-Dampf-in-allen-Gassen“) beschimpft. Green starb noch im selben Jahr und das Pamphlet wurde erst postum herausgegeben. Der Herausgeber fügte noch eine Entschuldigung bei, wohl deshalb, weil Shakespeare bereits einen gewissen Ruf hatte.

William Shakespeare war damals wohl Schauspieler in der Gruppe „Lord Strange’s Men“, von denen sich viele 1594 der neugeformten „Lord Chamberlain’s Men“ anschloss. Bei der Thronbesteigung machte der neue Herrscher, James I. sie zu seiner Truppe mit dem Namen „King’s Men“.

Das Theaterwesen in der Herrschaftszeit von Elisabeth I. war ein Risikogeschäft mit wenig Regeln, konnte aber ökonomisch sehr einträglich sein. Die Stückeschreiber nagten, im Gegensatz zu den Theaterbetreibern, am dichterischen Hungertuch. Daher benötigten Schriftsteller damals das Patronat eines reichen Adeligen. Diese Tradition war aber zur Zeit von Shakespeare bereits weitgehend verloren gegangen.

Das erste publizierte Werk, „Venus and Adonis“ erschien 1593 unter dem Namen von Shakespeare, war aber zuvor anonym eingetragen worden. Das epische Werk galt als hohe Literatur, während Theaterstücke profane Gebrauchsliteratur darstellte. Ob Shakespeare das epische Werk am Beginn seiner Schaffenszeit wirklich geschrieben hatte, ist umstritten. Auf jeden Fall schuf das damals oft gepriesene Werk die ökonomische Grundlage auf welcher er ein erfolgreicher Autor von Bühnenstücken werden konnte (Suerbaum 1998).

Kurz danach begann der kometenhafte Aufstieg von William Shakespeare und seiner Theatertruppe zur führenden Schauspieltruppe Englands. Shakespeares Name erscheint auf einer Quittung über 20 Pfund auf einer Liste zusammen mit damals bekannten Schauspielern. Sie erhielten das Geld für zwei Aufführungen bei Hof. Sie belegen, dass Shakespeare offensichtlich befugt war als Vertreter der Gruppe „Lord Chamberlain’s Men“ diese Geschäftsverhandlung zu führen. 

Gemäß der offiziellen Darstellung war Shakespeare nicht nur Schauspieler und Miteigentümer, sondern auch der Hausdramatiker der Theatertruppe. Aus dieser Zeit gibt es die Tagebuchaufzeichnungen des Theaterunternehmers Philip Henslowe (ca. 1550-1616). Die Tagebucheinträge waren eigentlich Inventurlisten über Aufführungen, Löhne von Schauspielern, Einnahmen etc. William Shakespeare unterschied sich von anderen Bühnenautoren nicht nur durch permanente Erfolgswerke, sondern auch, dass er damit ökonomisch rentabel produzierte. Die grosse Popularität führte zu einem kontinuierlichen Finanzfluss in die Taschen von William und ab 1596 konnte er offenbar (ohne genaue Dokumentation) das Geld in Immobilien anlegen. Im Jahr 1599 wurde der Spielort ins neu errichtete Globe Theater verlegt und Shakespeare hielt eine Teilhaberschaft von 10%, später stieg die Quote auf einen Siebtel als die Truppe 1608 das Blackfriars erwarb, um mit dem zweiten Theater auch die Wintersaison bespielen zu können (Schoenbaum und Muir 1976, 1–14).

Der Aufstieg von Shakespeare als erfolgreichster Autor könnte auf dem zu frühen Tod von Christopher Marlowe beruhen, der (offiziell) 1593 starb. Später rivalisierte Shakespeare mit Ben Jonson. Ein Copyright gab es damals nicht und so wurden ältere Stücke von anderen Autoren einfach umgeschrieben und neu auf die Bühne gebracht. Zudem gab es einen reichen Schatz an historischen Themen, Mythen und Sagen, aus welchen sich Autoren damals frei bedienen konnten. In der Renaissance waren zudem die Klassiker der Antike, wie die Parallelbiographien von Plutarch ins Englische übertragen worden, was es Shakespeare wohl erleichterte, daraus Dramen zu schreiben, ohne sich zuvor tief in die antike Literatur einarbeiten zu müssen. Auch produzierte er Fortsetzungen von Stücken. In dieser Hinsicht war William Shakespeare ein Mann der Moderne, so produziert heute die Filmindustrie. 

Shakespeare investierte nicht nur in die Theaterindustrie, sondern auch in andere Geschäftsfelder. So kaufte er in Stratford am 4. Mai 1597 das New Place genannte Haus als seinen Herrensitz. Es war das zweitgrößte Haus der Stadt und dazu kaufte er auch eine 107 acres (43 Hektar) grosse Ackerfläche. Weitere Investitionen folgten 1602 als er das Grundstück gegenüber seinem Haus erwarb und 1605 kaufte er das Eintreibungsrecht für Bauernpachtschaften für den Preis von 440 Pfund, was ihm jährliche Einnahmen von 40 Pfund brachte. Er trieb Geld mit Gerichtsprozessen ein und spekulierte durch das Horten von Getreide auf ansteigende Lebensmittelpreise. All dies Geschäfte passen freilich nicht zu unserem Bild des Dichters und Barden. Besonders das Blackfriars Theater war lukrativ, da es wegen der Überdachung auch in den Wintermonaten Geld abwarf und wegen der deutlich höheren Eintrittspreise auch als exklusiv galt.

So sehr sich William Shakespeare als Geschäftsmann hervortat, umso erstaunlicher tat er wenig bis gar nichts um seine Bekanntheit als Dramatiker oder Schriftsteller zu fördern. Damals waren die Möglichkeiten zur Selbstpromotion zwar noch beschränkter als heute, doch es gab sie. Shakespeare ließ beispielsweise seine eigenen Werke nicht selber drucken (außer der Kurzepen) und auch eine Gesamtausgabe seines Werkes gab er zu Lebzeiten nie in Auftrag. Auch schrieb er keine Vorworte oder...

Erscheint lt. Verlag 25.7.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Geisteswissenschaften Archäologie
Schlagworte Archäologie • Atlantis • Göbekli Tepe • Isdal-Woman • Osireion Abydos
ISBN-10 3-7562-3239-5 / 3756232395
ISBN-13 978-3-7562-3239-0 / 9783756232390
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