Auditive Wissenskulturen (eBook)

Das Wissen klanglicher Praxis
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2017 | 1. Aufl. 2018
X, 425 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-20143-2 (ISBN)

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Auditive Wissenskulturen -
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Die sozial- und kulturwissenschaftliche Erforschung auditiver Phänomene ist stets mit spezifischen Wissensformen konfrontiert. Die Rolle, die Musik und andere Klänge in verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten spielen, hängt mit dem Wissen zusammen, welches in bestimmter Weise (re)produziert und vermittelt wird. Wir können etwas über Klänge wissen, oder etwas durch Klänge wissen. Wir können Wissen über die spezifische Erzeugung von Klängen erwerben und weitergeben, oder aber Nachrichten - etwa eine Warnung - klanglich übermitteln. Diese vielfältigen Formen von Klangwissen können auf sehr unterschiedliche Weisen zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen gemacht werden. Der vorliegende Band zu auditiven Wissenskulturen ist ein Versuch, jene üblicherweise in verschiedenen Disziplinen wie Soziologie und Anthropologie, in Geschichte, Psychologie, Ethnologie und Philosophie der Musik oder in Medienwissenschaften verorteten Zugänge zu auditivem Wissen in ein produktives interdisziplinäres Gespräch zu bringen.

Bernd Brabec de Mori ist Musikwissenschaftler und Kulturanthropologe, derzeit Senior Scientist am Institut für Ethnomusikologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.

Martin Winter ist Soziologe und derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie an der TU Darmstadt.

Bernd Brabec de Mori ist Musikwissenschaftler und Kulturanthropologe, derzeit Senior Scientist am Institut für Ethnomusikologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.Martin Winter ist Soziologe und derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie an der TU Darmstadt.

Inhalt 5
Vorwort 9
1Auditive Wissenskulturen: Wissen, Macht und die Welt der Klänge 11
Prelude: Die Stimme der Vernunft 12
Wissen und Klänge jenseits der Sprache 14
Sound Studies: Zur Erforschung von Klang, Technik und Wissen 16
Herausforderungen und Anknüpfungspunkte: Von der Wissenschaft in die Kunst und zurück 19
Auditive Anthropologie: Wissen, Kulturen, Ontologien 23
Wissenskulturen als „Forschungsstrategie“ 25
Auditive Wissenskulturen: Interdisziplinäre Perspektiven auf Klang und Wissen 29
Danksagung 32
Abschnitt I Konzepte und Perspektiven 39
2Wissenskulturen Von der Naturwissenschaft zur Musik 40
Was sind Wissenskulturen? Definition und Komponenten 41
Beispiele von Wissenskulturen: Zur Kultur der Hochenergiephysik 44
Professionelle epistemische Kulturen 51
Das Beispiel Jazz 54
Schluss 57
3Musik als auditives Wissen aus praxeologischer und transferorientierter Perspektive 61
Wissen und Wissenskultur als musikalische Praxis 63
Gesellschaftliches Wissen und musikalische Praxis: Punktualität und Historizität 65
Wissenskultur und gesellschaftliche Wandlungsprozesse 69
Schlussbemerkungen 73
4Wie wir denken, was Indigene wie wissen. Auditive Formen des Wissenstransfers in den Guyanas 79
Wie denken wir? 82
Gedanken hören 84
Klangtransmutationen innerhalb der transspezifischen Kommunikation 88
Die Fische rufen – der tukuik Tanzgesang 90
Gewissheit durch Hören und Singen 94
Resonanz – Zusammenfassung 96
5Auditives Wissen und ontologisch-epistemologischer Pluralismus. Ein Dialog für zwei Ethnomusikologen 101
6Wer weiß? Musikhören, Wissen und die Annahme auditiver Wissenskulturen 123
Zwei Vorbemerkungen 124
Vom Staunen 124
Von Kulturen, vom Wissen und von Wissenskulturen 126
Ein Vorschlag 135
7Basic instincts … Kultivierung / Kulturen des auditiven Körperwissens. Auditives Wissen – implizites Körperwissen aus der Erfahrung des körperlichen Hörens bewegter Natur zur Orientierung in physikalischen und virtuellen dynamischen Umwelten 142
Wissen und Medien – Medienkunst 143
Auditives Wissen – Erfahrung aus explorativem Verhalten des Körpers in einer bewegten Umwelt 147
Erregung von Klang und sein Verhalten in der Umwelt 149
Auditives Körperwissen – experimentelle Untersuchungen zu Wissen aus Klangwahrnehmung als embodied cognitionsund conceptual metaphors 150
Die emotionale Qualität von Körperwissen und ihre körperliche Kommunikation – gestures 152
Auditives Wissen als Paradigma der Orientierung in dynamisierten Virtualitäten 157
8Auditives Wissen im Moment der Ekstase 164
Annäherung an die Ekstase 165
Der Moment der Ekstase als Klangwelt der Wiederholung und Rückkehr 168
Hörprozesse im Moment der Ekstase 170
Südasien – Ontologien von Musik und Ekstase 172
Der Sufismus – Sam? – Hören / Zuhören / Wissen. 176
Wallfahrt und Wunder 179
Abschnitt II Klang und Wissensproduktion 187
9Hermann von Helmholtz und die Erfindung des Hörens als wissenschaftliche Methode 188
Aurale Transzendenz – Der Phonographen-Gott 189
Visuelle versus auditive Wissensproduktion – Von Chladnis Klangfiguren und Helmholtz’ Resonatoren 190
Helmholtz’ Resonatoren 193
Wahrnehmung und Erkenntnis 195
Transformative Hörerfahrung 197
Wahrheitsgewissheitsverlust – Von der destabilisierenden Wirkung des Hörens 199
Auditive Erkenntnis 200
10„Ich seh’ ja nichts, ich hör nur was.“ Vom Wissen über das Hören und Nicht-Hören von Fledermäusen und Schwirlen 205
„Hör mal da, Feldschwirl“ – Hörwissen über Tiere 207
„Du hörst nix wenn Du’s aufnimmst“ – Wissen über das Hören 211
„Das ist einfach nicht das, wie es sich wirklich anhört“ – Wissen über tontechnische Eigenheiten 218
Fazit 221
11Stimmenhören als auditive Wissensform. Ein Visualisierungskonzept zur Interaktion von Narrativen über das Stimmenhören und psychiatrischen Krankheitsverlaufsprognosen 226
Einleitung 227
Stimmenhören als auditive Wissensform im Trialog 228
Stimmenhören in Anamnese und Psychoedukation 231
Narrative über Krankheit und Genesung 234
Trialogische Narrative des Stimmenhörens 236
Fazit und Ausblick 242
12Lied- und Lautsphären der Shuar und ihrer Geister. Auditive Machtwährung im südöstlichen Amazonasbecken Ecuadors 248
Soundscapes der Shuar: Vom Geräusch zur auditiven Identität 252
Auditive Kommunikations- und Vermittlungswege 257
Auditives Wissen als Machtinstrument 259
Auditive Machtwährung im Wandel 263
13Produktions- und Rezeptionswissen am Beispiel der CubaBoarischen und ihres Fanclubs 268
Wissenskulturen 270
Produktions- und Rezeptionswissen 271
Fallstudie: Die CubaBoarischen und ihr Fanclub 273
Methodisches Vorgehen 275
„Die Mondscheinbrüada“ und „En guarare“ 276
Conclusio 280
14Von Klang(-)Wissen und anderen Fischen. Auditive Wissenskulturen von Konzertfach-und Musikologiestudierenden im Vergleich 285
Auditive Wissenskulturen: theoretische Überlegungen 288
Empirische Betrachtung 291
Wissen in und über Klang 296
Konklusion 298
Abschnitt III Wissen und Klangproduktion 305
15Von typischen Metal-Sounds und „femininem Touch hinter dem Gebrüll“. Überlegungen zum auditiven (Geschlechter-)Wissen von Metal-Fans 306
Geschlechterwissen: theoretische Grundlagen 310
Zum auditiven (Geschlechter-)Wissen von Metal-Fans 314
Fazit 319
Epilog 320
16Jazz happens. Oder: Interpretation improvisierter Interaktion 325
„What the hell is going on?“ 326
Forschungsmaterial und Erkenntnisinteresse 327
Strategien der Aufmerksamkeit 327
Emergenz von Sinn? 329
Fremdverstehen als körperlicher Mitvollzug 334
Schluss 338
17„Bei uns gibt es keine sogenannte Musik, wir mianoanood (singen)!“. Eine Studie zum durch Geister und Götter bestimmten auditiven Wissen der Tao 342
Die traditionelle Musik der Tao 344
Makaniaw in der Gesellschaft der Tao 345
Wissenschaft vs. Götter und Geister 348
Makaniaw und die traditionelle Musik der Tao 350
Schlussfolgerung 354
18Verfremdung der „eigenen“ Musik. Zum Problem der empirischen Untersuchung traditioneller japanischer Musik 360
Einleitung 361
Historischer Hintergrund der musikalischen Verwestlichung 363
Die multi-musik-kulturelle Gesellschaft im gegenwärtigen Japan 365
Kulturvergleichende Forschung im Bereich musikalischer Kognition 366
Die Zeitdimension traditioneller japanischer Musik 367
Empirische Untersuchungen über die Zeitauffassung traditioneller japanischer Musik Gagaku 369
Tempountersuchung aus physikalischer Sicht 370
Empirische Untersuchung traditioneller japanischer Musik 371
Schlussbetrachtung 374
19Raum und Technik im Tonstudio. Eine Ethnographie von Wissenskulturen 379
Vom impliziten Wissen der IngenieurInnen zu Wissenskulturen im Tonstudio 380
Das Tonstudio als „Wissensmaschinerie“ 381
Daten und Methode 384
Klänge, Blicke, Mikrophone 387
Das Mischpult als Klangverräumlichung 390
Fazit 391
20Was weiß der Krach? Ethnografische Überlegungen zur praktischen Wissensdimension von Klang in der Noise-Musik 397
Musik oder Geräusch? 398
Ethnografische Vorgehensweise 400
Kontextabhängigkeit der Klangerfahrung 401
Unbestimmtheit und Fertigkeiten – ein Spannungsfeld 403
Sprechen über Noise: Zur diskursiven Sinnstiftung 406
Visualisierungen und körperliche Performance 408
Diskussion: Voraussetzungsvolle Klangerfahrung 410
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 416

Erscheint lt. Verlag 16.12.2017
Zusatzinfo X, 425 S. 30 Abb., 9 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik
Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Auditive Soziologie • Auditives Wissen • Ethnomusikologie • Jazz • Musikethnologie • Musiksoziologie • Soziale Praktiken • Vergemeinschaftung • Wissensformen • Wissenskulturen • Wissensproduktion
ISBN-10 3-658-20143-6 / 3658201436
ISBN-13 978-3-658-20143-2 / 9783658201432
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