Blue Secrets - Der Ruf des Ozeans (eBook)

Romantasy

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
416 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-15008-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blue Secrets - Der Ruf des Ozeans -  Anna Banks
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Das atemberaubende Finale der fesselnden Trilogie
Emma und Galen brauchen etwas Zeit für sich. Allein. Weit weg von den Königreichen Triton und Poseidon. Emmas Großvater, der König von Poseidon, schlägt den beiden vor, eine kleine Stadt namens Neptun zu besuchen. Neptun ist die Heimat von Syrena und Halbblütern, die sich alles andere als wohlgesonnen sind. Emma und Galen geraten zwischen die Fronten. Sie treffen auf das Halbblut Reed, der seine Gefühle für Emma nicht lange verbergen kann. Plötzlich befinden sich Emma und Galen mitten in einem Machtkampf, der nicht nur ihre Liebe bedroht sondern auch ihre Königreiche.

Anna Banks' »Blue Secrets«-Trilogie ist fantastische Romantasy und erzählt von einer verbotenen Liebe, die alle Grenzen überwindet. Aufregend und zutiefst romantisch geschrieben, entführt »Blue Secrets« seine Leser*innen in eine betörend schöne Welt.

Alle Bände der »Blue Secrets«-Trilogie:
Der Kuss des Meeres (Band 1)
Das Flüstern der Wellen (Band 2)
Der Ruf des Ozeans (Band 3)

Anna Banks ist die international erfolgreiche Autorin der New-York-Times-Bestsellerreihe Blue Secrets. Sie schreibt romantische Fantasy für Jugendliche und junge Erwachsene. Anna Banks lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Crestview, Florida.

3

Ich verdiene es nicht, wie mein Großvater mich so anlächelt. So, als hätte ich in meinem ganzen Leben nie etwas Schlechtes getan. So, als würde er mir alles Mögliche zutrauen, nur nichts Schlechtes.

Klar, er hat ja auch einen guten Teil meiner Kindheit verpasst. Ich hoffe, er findet nie heraus, dass Chloe und ich in der neunten Klasse Kekse mit Schokostückchen für meine Biolehrerin gebacken haben – nur dass es gar keine Schokolade war, sondern ein Abführmittel, und wir … na ja, plötzlich hatten wir mehr Zeit, uns auf eine besonders schwierige Prüfung vorzubereiten.

Ich frage mich, ob es bei den Syrena Abführmittel gibt oder ob sie überhaupt welche brauchen. Was würden sie verwenden? So etwas sollte ich lieber Mom fragen. Ich glaube nicht, dass ich Galen fragen könnte, ohne ohnmächtig zu werden.

Dann begreife ich, dass ich über Abführmittel nachgedacht habe, statt Antonis zuzuhören. Ich weiß nicht, warum es mich überrascht, wenn mein Großvater spricht oder mich ins Vertrauen zieht. Vielleicht liegt es an all den Geschichten, die Galen und Toraf mir erzählt haben und in denen der Poseidonkönig immer nur als ungeselliger Einsiedler vorkommt. Oder vielleicht liegt es daran, dass ich es nicht gewohnt bin, überhaupt einen Großvater zu haben, geschweige denn einen, der mit mir reden will. Oder vielleicht sollte ich mich jetzt lieber mal ganz flott an dieses Gefühl des Neuen gewöhnen und seine verflixte Frage beantworten.

Nur, was war die Frage? Ach ja. Ob ich mich einem Abenteuer gewachsen fühle.

»Natürlich«, sage ich zu ihm. »Falls Galen mit dabei ist.«

Großvater runzelt die Stirn. »Ich habe gehofft, dass du eine dieser Zeichnungen bei dir hättest, Emma. Die Menschen vom Land machen.«

Zeichnungen, die Menschen vom Land machen … »Eine Karte?«

Der alte Syrena kratzt sich den Bart. Inzwischen kenne ich ihn gut genug, um zu bemerken, dass er Zeit schindet. Der Hang zu dieser Taktik muss bei uns in der Familie liegen. »Ja, ja, das ist es. Eine Karte. Aber bevor wir über eine Karte sprechen, darf ich darauf vertrauen, dass diese Sache unter uns bleibt? Oh, nein«, sagt er schnell. »Es ist nichts Schlimmes. Eigentlich ganz im Gegenteil. Aber es ist etwas, das ich nur dir mitteilen will. Die anderen würden … es nicht so zu schätzen wissen wie du. Und du würdest es vielleicht nicht wirklich begrüßen, wenn sie es wüssten.«

Ich versuche immer noch, nicht nur die Tatsache zu begreifen, dass mein Großvater weiß, was eine Landkarte ist, sondern auch, woher dieses plötzliche Interesse rührt. Anscheinend haben »die anderen« keine Ahnung davon. Und es ist klar, dass »die anderen« – einschließlich Galen – nichts davon erfahren sollen. Ich weiß nicht so recht, wie ich dazu stehe. Aber ich bin zu neugierig, um es nicht zu versprechen. Außerdem hat Antonis versichert, dass es nichts Schlimmes ist. Vielleicht ist das hier so ähnlich, wie wenn normale Großeltern ihren Enkeln Kekse und Süßigkeiten zustecken, von denen die Eltern nichts wissen sollen. Es ist an und für sich nicht schlimm, aber die Eltern fänden es trotzdem nicht so toll. Mehr wird nicht dahinterstecken. Ein unschuldiges Geheimnis zwischen Großvater und Enkelin.

»Ich kann eine Karte auf mein Handy laden, aber ich habe es am Strand gelassen. Du wirst mit mir an Land kommen müssen, und wenn du an Land kommst, wirst du Shorts brauchen. Sie sind da drüben.« Ich zeige in eine andere Richtung als jene, in die ich ihn ursprünglich geschickt habe. »Unter dem Treibholz im Sand.«

Er nickt. Großvater trägt mich Huckepack zu den Shorts hinüber, dann lässt er mich los, damit er menschliche Beine annehmen kann.

Als er geziemend bedeckt ist und neben mir im Sand sitzt, schenkt er mir ein wissendes Grinsen, das die kleinen Runzeln um seine Augen hervortreten lässt. Syrena altern langsam. Für einen Mann, der mehrere hundert Jahre alt ist, ist Großvaters Grinsen erstaunlich jugendlich und lebendig. Das einzig verräterische Zeichen für sein Alter ist die faltige Haut an seinem Bauch – und daran könnte auch nur der Winkel schuld sein, in dem er jetzt sitzt. Ich lade eine Karte auf mein Handy. »Ich kann Neptun anzeigen lassen.«

Er schüttelt den Kopf. »Es ist eine Weile her, seit ich dort war, aber bei meinem letzten Besuch war Neptun auf keiner menschlichen Karte zu finden.« Er reibt sich das Kinn. »Vom Wasser aus weiß ich, wo es ist. Zeig mir die Karte vom Land mit dem Wasser daneben, und ich werde wissen, wo es ist.«

»Natürlich.« Ich lade die Ostküste der Vereinigten Staaten und hoffe, dass ich ihn richtig verstanden habe. »Wie wär’s damit?« Ich halte ihm das Handy hin. Die Karte zeigt einige Details, so zum Beispiel beschriftete Highways und Autobahnen. Ich bezweifle, dass er versteht, was wir uns da ansehen.

Bis er sagt: »Chattanooga. Das ist sehr nah, wenn ich mich recht erinnere.«

Mein Großvater, der Halbfisch, kann lesen? Echt? »Ähm. Okay, ich kann das etwas näher heranzoomen.« Mit einer Bewegung meiner Finger sind jetzt bloß noch Chattanooga und seine Vororte auf dem Bildschirm zu sehen. Ich kann nicht umhin zu bemerken, dass Chattanooga ein ganzes Stück vom Atlantik entfernt liegt. Tatsächlich muss ich mehrere Male scrollen. Meine Neugier wird sich gleich in einer Salve von Fragen entladen.

Großvater mustert mich noch eine Sekunden lang, als schätze er ab, ob er es mir sagen soll oder nicht. Oder vielleicht versucht er zu entscheiden, wo er anfangen soll. Und vielleicht sollte er sich besser beeilen, bevor ich platze.

Schließlich seufzt er. »Emma. Du hast meine Geschichte noch nicht gehört. Die Geschichte dessen, was ich getan habe, als deine Mutter verschwand.«

Es ist das erste Mal, dass jemand aus der Welt der Syrena »verschwand« gesagt hat statt »gestorben«, wenn es darum geht, was vor so vielen Jahren in dem Minenfeld mit meiner Mutter geschehen ist. Und jetzt, nachdem sie zurückgekehrt ist, sagen alle: »Als ich geglaubt habe, dass sie gestorben wäre.«

Ich habe die verschiedensten Versionen der Geschichte gehört. Wie Galen mir erzählt hat, sah es aus Groms Perspektive ursprünglich so aus: Mom wurde bei einer Explosion in einem Minenfeld in Stücke gerissen und galt als tot. Meine Mutter hat die Lücken in der Geschichte dann aus ihrer Sicht mit Einzelheiten darüber gefüllt, was an jenem schicksalsträchtigen Tag im Minenfeld geschah: Sie hat irgendwie überlebt, ist an Land gekommen, hat meinen Vater kennengelernt und … dann war ich da.

Aber manchmal gibt es in den Geschichten keine Lücken und Löcher, die nur darauf warten, gestopft zu werden. Geschichten, wie sie das Leben schreibt, können vielschichtig sein. Sie sind auf Fundamenten errichtet, die vor Jahrhunderten, vor vielen Generationen gelegt wurden. Solche Schichten sehe ich jetzt auf dem Gesicht meines Großvaters eingemeißelt.

»Ich habe getan, was jeder Vater tun würde, wenn sein Kind verschwindet«, fährt Antonis fort. »Ich habe nach ihr gesucht.« Und einfach so kommt eine weitere Schicht dieser Geschichte zum Vorschein. Eine Schicht, die nur Antonis beisteuern kann.

Dann sieht er mich an, schätzt meine Reaktion ab. Ich weiß nicht, wonach er sucht. Ich wende den Blick ab und grabe die Füße in den Sand, als sei das die wichtigste Aufgabe auf dem Planeten.

Zufrieden räuspert sich der alte Monarch. Er hält sich bedeckt, das kann ich wohl sagen.

Ich stoße den Atem aus. »Ja, ich weiß. Es hat geheißen, du hättest deine Fährtensucher lange suchen lassen.«

Großvater nickt. »Das ist wahr, junge Emma. Ich habe tatsächlich Fährtensuchertrupps ausgesandt. Sowohl während der hellen als auch der dunklen Stunden der Tage. Meine Fährtensucher waren die ganze Zeit über unterwegs. Und sie kehrten jedes Mal mit leeren Händen zurück.«

Das alles weiß ich bereits. Wir haben alles wieder und wieder unter die Lupe genommen. Vielleicht braucht mein Großvater einfach jemanden zum Reden. Und ich fühle mich irgendwie geehrt, dass er mich dazu auserwählt hat. Vor allem weil ich höre, wie sich seine Stimme verändert, wie sich seine Kehle bei jedem Wort zuschnürt, wie er fast an den aufwallenden Gefühlen erstickt. Es fällt ihm schwer, darüber zu sprechen. Aber er reißt alte Wunden, die kaum verschorft sind, wieder auf, um mir davon zu erzählen. Nur mir.

»Sie kamen mit leeren Händen zurück und ich verlor allmählich die Hoffnung«, fährt er fort. Antonis lehnt sich auf die Hände gestützt zurück und blickt konzentriert auf die Wellen, die vor uns heranrollen. »Bis eines Tages Baruk zu mir kam, einer meiner vertrautesten und talentiertesten Fährtensucher. Er schwor bei Poseidons Vermächtnis, dass er den Puls deiner Mutter gespürt habe. Dass er schwach und sprunghaft sei. Er kam und ging so schnell, dass es unmöglich war, ihm zu folgen, selbst für ihn. Manchmal tauchte er gegen Sonnenaufgang auf, dann wieder gegen Sonnenuntergang. Wir vermuteten, dass sie wohl irgendwo abgetrieben sei.«

Na gut, vielleicht habe ich das nicht alles gewusst. In der Tat bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass mir die Gesichtszüge entgleist sind. »Grom hat das Gleiche gesagt, dass er manchmal ihren Puls gespürt habe. Hat er dir das erzählt?«

»Natürlich nicht«, antwortet Antonis mit ernster Stimme. »Genau wie ich es ihm nicht erzählt habe. Du musst verstehen, Emma, ich wusste nicht, was zwischen Grom und meiner Tochter vorgefallen war. Ich wusste nur, dass sie fort und er noch da war. Nein, ich habe es ihm nicht erzählt. Ich habe es niemandem erzählt.« Großvater hält inne und eine gewisse weise Neugier tanzt in seinen...

Erscheint lt. Verlag 14.4.2015
Reihe/Serie Die Blue Secrets Trilogie
Die Blue-Secrets-Trilogie
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Blue Secrets #3: Of Neptune
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • ab 13 • eBooks • Fantasy • Große Gefühle • H2O – Plötzlich Meerjungfrau • Halbblut • Halbblüter • Jugendbuch • Königreiche • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Mädchen • Meerjungfrau • Meerjungfrauen • Meerjungfrauen, Nixen, Romantasy, Triton, Poseidon, Liebe, Romantik, große Gefühle, Halbblüter, Königreiche • Mermaid • New York Times Bestseller • Nixen • Of Neptune • Paranormale Liebesromane • Poseidon • Pubertät • Romance • Romantasy • Romantik • Sirenen • Sirensong • Syrena Legacy • Triton • Young Adult
ISBN-10 3-641-15008-6 / 3641150086
ISBN-13 978-3-641-15008-2 / 9783641150082
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