Vampire Academy - Blutsschwestern (eBook)

Jubiläumsausgabe mit 4 brandneuen Bonus-Storys

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Aufl. 2017
450 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-0612-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vampire Academy - Blutsschwestern - Richelle Mead
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Der LYX-Verlag feiert sein 10-jähriges Bestehen mit dieser eBook-Sonderausgabe des 1. Bands der Vampire-Academy-Reihe - inklusive vier brandneuer Kurzgeschichten!

Die Vampire Academy ist eine Schule für junge Vampire und ihre Beschützer. Auch die siebzehnjährige Rose - halb Mensch, halb Vampir - wird hier zur Wächterin ausgebildet. Sie hofft, eines Tages ihrer besten Freundin Lissa zur Seite stehen zu können, der letzten Überlebenden der Vampirfamilie Dragomir. Seit Lissas Eltern bei einem Autounfall den Tod fanden, besteht zwischen Rose und Lissa eine besondere Verbindung. Irgendjemand scheint es auch auf Lissas Leben abgesehen zu haben. Der Einzige, dem sich Rose anvertrauen kann, ist der gut aussehende Wächter Dimitri, der ihr Nachhilfestunden geben soll ...




<p>Richelle Mead wurde in Michigan geboren und hat mehr als 25 Romane für Jugendliche und Erwachsene verfasst. Sie studierte Kunst, Religion und Englisch. Mit ihrer Jugendbuchserie <i>Vampire Academy</i>, die auch verfilmt wurde, gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten. <br></p>

Richelle Mead wurde in Michigan geboren und hat mehr als 25 Romane für Jugendliche und Erwachsene verfasst. Sie studierte Kunst, Religion und Englisch. Mit ihrer Jugendbuchserie Vampire Academy, die auch verfilmt wurde, gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten.

1


Ich spürte ihre Angst, noch bevor ich ihre Schreie hörte.

Ihr Albtraum drängte mit Macht in mein Bewusstsein und riss mich aus meinem eigenen Traum, der etwas mit einem Strand und irgendeinem heißen Typen zu tun hatte, der mich gerade mit Sonnenöl einrieb. Was sie in ihrer düsteren Fantasie da erlebte, erlebte auch ich: Feuer und Blut, der Geruch von Rauch, das verbogene Metall eines Wagens. Die Bilder nahmen mich gefangen, erstickten mich, bis mir mein Verstand zu Hilfe kam und mich daran erinnerte, dass dies doch gar nicht mein Traum war.

Als ich endlich aufwachte, klebte mir das lange dunkle Haar in Strähnen an der Stirn.

Lissa lag in ihrem Bett und schlug schreiend um sich. Ich sprang auf und eilte zu ihr.

»Liss«, sagte ich, während ich sie schüttelte, »Liss, wach auf.«

Sie hörte auf zu schreien und wimmerte leise. »Andre«, stöhnte sie. »Oh Gott.«

Ich half ihr, sich aufzurichten. »Liss, du bist nicht mehr dort. Wach auf.«

Nach einigen Sekunden öffnete sie mit flatternden Lidern die Augen, und in dem fahlen Licht konnte ich sehen, dass sie langsam wieder zu Bewusstsein kam. Ihre hektischen Atemzüge wurden langsamer, sie lehnte sich an mich und legte mir den Kopf auf die Schulter. Ich nahm sie in den Arm und strich ihr übers Haar.

»Es ist alles gut«, sagte ich sanft. »Alles ist in Ordnung.«

»Ich hatte wieder diesen Traum.«

»Ja. Ich weiß.«

Dann saßen wir minutenlang da und schwiegen. Als ich spürte, dass sie sich etwas beruhigt hatte, beugte ich mich über den Nachttisch, der zwischen unseren Betten stand, und schaltete die Lampe ein. Sie leuchtete nur schwach, denn keine von uns beiden brauchte viel Licht, um zu sehen. Aber es reichte doch, um Oscar, den Kater unseres Mitbewohners, auf den Sims des offenen Fensters zu locken.

Um mich machte er einen großen Bogen – Tiere mögen keine Dhampire, aus welchem Grund auch immer –, sprang aufs Bett und rieb den Kopf leise schnurrend an Lissa. Mit Moroi hatten Tiere kein Problem, sie alle liebten Lissa ganz besonders. Lächelnd kraulte sie ihn unterm Kinn, und ich spürte, dass sie noch ruhiger wurde.

»Wann habe ich dich das letzte Mal trinken lassen?«, fragte ich, während ich ihr Gesicht betrachtete. Ihre helle Haut wirkte noch bleicher als sonst. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und wirkte irgendwie zerbrechlich. In der Schule war es diese Woche ziemlich hektisch zugegangen, also konnte ich mich nicht daran erinnern, wann ich ihr das letzte Mal Blut gegeben hatte. »Es ist, hm … mehr als zwei Tage her, nicht wahr? Drei vielleicht? Warum hast du nichts gesagt?«

Sie zuckte die Achseln und vermied es, mir in die Augen zu sehen. »Du hattest viel zu tun. Ich wollte nicht …«

»Zum Teufel damit«, sagte ich und suchte mir einen besseren Platz. Kein Wunder, dass sie so schwach wirkte. Oscar, der mich nicht in seiner Nähe haben wollte, sprang vom Bett und kehrte zum Fenster zurück, wo er das Geschehen aus sicherem Abstand beobachten konnte. »Komm. Lass es uns tun.«

»Rose …«

»Komm schon. Danach wird es dir besser gehen.«

Ich neigte den Kopf zur Seite und warf das Haar so zurück, dass mein Hals entblößt war. Zwar sah ich sie erst zögern, aber der Anblick meines Halses und die Verheißung dessen, was er bot, erwiesen sich dann doch als zu mächtig. Ein hungriger Ausdruck trat auf ihr Gesicht, und ihre Lippen teilten sich leicht, sodass die Reißzähne zum Vorschein kamen, die sie sonst verborgen hielt, wenn sie unter Menschen war. Diese Reißzähne stellten einen seltsamen Gegensatz zu ihrer übrigen Erscheinung dar. Mit ihrem hübschen Gesicht und dem hellblonden Haar ähnelte sie mehr einem Engel als einem Vampir.

Als sich ihre Zähne meiner nackten Haut näherten, begann mein Herz aus Furcht und Vorfreude zu rasen. Letzteres hasste ich zwar jedes Mal, aber es war doch etwas, das ich nicht verhindern konnte, eine Schwäche, die nicht abzuschütteln war.

Ihre Reißzähne gruben sich hart in mein Fleisch, und bei dem kurzen Aufflackern von Schmerz schrie ich auf. Dann verebbte der Schmerz, und an seine Stelle trat eine wunderbare goldene Glückseligkeit, die sich in meinem Körper ausbreitete. Dies war besser als jede Erfahrung, die ich mit Alkohol oder Drogen gemacht hatte. Besser auch als Sex – zumindest stellte ich mir das vor, denn wissen konnte ich es noch nicht. Es war wie eine Hülle reiner vergeistigter Wonne, die mich umfing und mir versprach, dass alles auf der Welt gut werden würde. Die Substanzen in ihrem Speichel hatten in meinem Körper einen jähen Ausstoß von Endorphinen ausgelöst, und ich verlor das Gefühl für die Welt, verlor sogar das Gefühl dafür, wer ich war.

Leider war dieser Zustand schnell vorüber. Es hatte nur weniger als eine Minute gedauert.

Sie rückte von mir ab und wischte sich mit der Hand über die Lippen, während sie mich betrachtete. »Bist du okay?«

»Ich … ja.« Ich legte mich aufs Bett, denn mir war von dem Blutverlust schwindelig geworden. »Ich muss nur etwas schlafen. Mir geht es gut.«

In ihren hellen jadegrünen Augen war Sorge zu lesen. Dann erhob sie sich. »Ich werde dir etwas zu essen holen.«

Mein Protest wollte mir irgendwie nicht recht über die Lippen kommen, und sie ging, bevor ich auch nur einen Satz herausbringen konnte. Ein wenig von dem Glücksgefühl des Bisses war in meinen Adern zurückgeblieben, auch nachdem die Verbindung abgebrochen worden war. Ich spürte, wie sich meine Lippen zu einem einfältigen Lächeln verzogen. Ich drehte den Kopf und schaute zu Oscar hinauf, der immer noch am Fenster saß.

»Du hast ja keine Ahnung, was du versäumst«, bemerkte ich.

Seine Aufmerksamkeit war auf irgendetwas dort draußen gerichtet. Er nahm Habtachtstellung ein und sträubte sein tiefschwarzes Fell. Sein Schwanz zuckte.

Mein Lächeln erlosch, ich richtete mich auf. Die Welt drehte sich, also wartete ich, bis sie wieder stillstand, bevor ich aufzustehen versuchte. Als es mir gelang, wurde mir abermals schwindelig, und diesmal wollte der Schwindel nicht vergehen. Trotzdem fühlte ich mich gut genug, um zum Fenster zu stolpern und mit Oscar hinauszublicken. Er beäugte mich wachsam, rückte ein wenig zur Seite und wandte sich wieder dem zu, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte.

Als ich mich hinauslehnte, fuhr mir eine warme Brise – untypisch warm für einen Herbst in Portland – durchs Haar. Die Straße war dunkel und eher ruhig. Es war drei Uhr morgens, die einzige Tageszeit, zu der es auf einem College-Campus etwas ruhiger zuging. Das Haus, in dem wir seit acht Monaten ein Zimmer gemietet hatten, lag in einer Wohnstraße mit alten Häusern verschiedener Stilrichtungen. Auf der anderen Straßenseite flackerte eine Laterne, als wolle sie gleich erlöschen. Trotzdem warf sie noch genug Licht, um die Umrisse von Autos und Gebäuden erkennen zu lassen. In unserem eigenen Innenhof konnte ich die Silhouetten von Bäumen und Büschen sehen.

Ein Mann beobachtete mich.

Überrascht sprang ich zurück. Er stand neben einem Baum im Hof, etwa zehn Meter entfernt an einer Stelle, von der aus er mühelos ins Fenster schauen konnte. Er war so nah, dass ich ihn wahrscheinlich mit irgendeinem Wurfgeschoss hätte treffen können. Gewiss war er nah genug, um gesehen zu haben, was Lissa und ich gerade getan hatten.

Die Schatten hüllten ihn so gut ein, dass ich nicht einmal mit meiner guten Nachtsicht seine Züge ausmachen konnte. Ich sah nur, dass er groß war. Wirklich groß. Er stand bloß einen Augenblick da, kaum wahrnehmbar, dann trat er zurück und verschwand im Schatten, den die Bäume auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes warfen. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich noch eine weitere Person sah, die sich zu ihm gesellte, bevor die Schwärze sie beide verschluckte.

Wer auch immer diese Personen waren, Oscar mochte sie nicht. Abgesehen von mir kam er im Allgemeinen mit den meisten Menschen gut aus und regte sich nur dann auf, wenn jemand eine unmittelbare Gefahr darstellte. Der Typ dort draußen hatte Oscar in keiner Weise bedroht, aber der Kater hatte etwas gespürt, etwas, das ihn in Alarmbereitschaft versetzte.

Etwas, das dem ähnelte, was er stets bei mir spürte.

Eisige Furcht durchzuckte mich und löschte beinahe – aber nicht ganz – die herrliche Wonne von Lissas Biss aus. Ich trat vom Fenster zurück und sprang in eine Jeans, die ich auf dem Boden fand, wobei ich beinahe umfiel. Sobald ich die Hose anhatte, schnappte ich mir meinen und Lissas Mantel sowie unsere Brieftaschen. Ich stieß die Füße in die erstbesten Schuhe, die ich sah, und lief zur Tür hinaus.

Ich fand sie unten in der kleinen Küche, wo sie im Kühlschrank stöberte. Jeremy, einer unserer Mitbewohner, saß, die Stirn in eine Hand gestützt, am Tisch und blickte bekümmert in ein Lehrbuch über Infinitesimalrechnung. Lissa sah mich überrascht an.

»Du solltest noch nicht aufstehen.«

»Wir müssen gehen. Sofort.«

Ihre Augen weiteten sich, und einen Moment später dämmerte es ihr. »Bist du … wirklich? Bist du dir sicher?«

Ich nickte. Ich konnte nicht erklären, warum ich es mit Sicherheit wusste. Ich tat es einfach.

Jeremy beobachtete uns neugierig. »Was ist los?«

Mir kam eine Idee. »Liss, hol seine Autoschlüssel.«

Er blickte zwischen uns hin und her. »Was habt ihr …«

Lissa ging, ohne zu zögern, auf ihn zu. Ich spürte ihre Furcht durch unser mentales Band, aber auch...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2017
Reihe/Serie Vampire-Academy-Reihe
Vampire-Academy-Reihe
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Vampire Academy 10th Anniversary Edition
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Bloodlines • Booktok • Dark Swan • Liebe / Beziehung • Moroi • Romantische Fantasy • USA • Vampir • Vampire • Vampirroman / Werwolfroman • Wächter
ISBN-10 3-7363-0612-1 / 3736306121
ISBN-13 978-3-7363-0612-7 / 9783736306127
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