John Sinclair Großband 18 (eBook)

Folgen 171-180 in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
640 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-8757-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 18 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!


Mit über 250 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.

Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte..


Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!

Dieser Sammelband enthält die Folgen 171 - 180.

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Obwohl ein Lagerfeuer flackerte, schuf es keine romantische, sondern eine unheimliche Stimmung. Vielleicht lag es auch an der Umgebung, dem dunklen, düsteren Wald, der den Lagerplatz wie eine dichte Mauer umschloss, und wo das Mondlicht keine Chance hatte, durch das Filigran aus Ästen und Zweigen zu dringen. Es wurde bereits über dem Boden vom Laub weggefiltert, nur auf die kleine Lichtung schien es und tauchte seinen fahlen Schein in das Feuer.

Der Wind wisperte in den Baumkronen. Er schien aus fernen Landen zu kommen und von Sagen und Legenden zu erzählen, die sich in uralter Zeit zugetragen hatten.

Diese unheimliche Atmosphäre erreichte auch das schwarzhaarige Mädchen, das allein am Feuer hockte und in die Flammen starrte. Deren Widerschein übergoss ihr Gesicht mit einem Muster aus Licht und Schatten, sprenkelte es mal gelblich hell, dann wieder rötlich dunkel und fand seine Reflexe auf der Perlenkette und den goldenen Armreifen.

Schwarz wie die Nacht war das lange Haar des Mädchens, und durch einige offene Strähnen schimmerte das Gold der Ohrringe. Bekleidet war die einsame Gestalt am Feuer mit einem roten, weit geschnittenen und bis zu den Knöcheln reichenden Rock und einer hellen Bluse mit halben Ärmeln.

Kein Laut drang über die Lippen des Mädchens. Es hockte da, wie in ein Gebet vertieft.

Es war die Nacht, in der sich der alte Zigeunerfluch erfüllen sollte, wie er schon lange Zeit vorausgesagt worden war.

Und sie, Jovanka, war dazu ausersehen, den Fluch in die Welt zu tragen. In Ungarn hatte er seine Geburtsstätte gehabt, doch man hatte die Zigeuner vertrieben, die quer über den halben europäischen Kontinent gewandert waren und schließlich in Frankreich ihre Niederlassung fanden.

Die Zeit war reif, die Schwester sollte und musste gefunden werden. Ihre Zwillingsschwester, die irgendwo verschollen war, mit dem Fluch des Blutes beladen.

Auch Jovanka spürte den unheilvollen Trieb, der nicht zu stoppen war, denn sie sollte das werden, was ihre Schwester, die sie nie gesehen hatte, schon war.

Eine bildschöne gefährliche Bestie!

Bis dahin war es ein langer Weg. Viele Hindernisse mussten zur Seite geräumt werden, aber Jovanka war sicher, dass sie es schaffen konnte.

21 Jahre war sie alt.

Genau das richtige Alter, hatte man ihr gesagt. So lange musste sie warten, um endlich dem Fluch des Blutes gehorchen zu können. Sie sollte eingehen in die Familie der Bestien, und sie sollte sich für das rächen, was man ihrem Stamm angetan hatte.

Schritte klangen in der Nähe auf. Jovanka hob nicht einmal den Kopf, sie wusste auch so, wer sich dem Mittelpunkt der Lichtung näherte: Es war Jurina, die Alte und ihre Großmutter. Neben ihr und Marco die einzige der Sippe.

Alle anderen lebten nicht mehr, waren ausgelöscht worden, wie die Flamme von einem Windzug.

Bald fiel ein Schatten über das Feuer, am Boden raschelte es, und Jurina nahm Platz.

Jovankas Herz klopfte auf einmal schneller. Die Entscheidung nahte. Die Großmutter würde ihr jetzt noch die letzten Instruktionen geben. Obwohl sie vor Spannung fast barst, hielt sie sich zurück und warf der Alten nur einen Seitenblick zu.

Sie sah aus wie immer.

Das Gesicht schien aus dem wilden Wurzelwerk eines Baumes gewachsen zu sein. Die schlohweißen, mit grauen Strähnen durchzogenen Haare wuchsen fast noch länger als die des jungen Mädchens. Sie wurden über der Stirn von einem dunklen Band gehalten, in das glutrot das Zeichen der Sippe eingefärbt war.

Ein Wolfskopf!

Seit Urzeiten floss das Blut der Wölfe in dieser Sippe. Und dieses Blut war es, das ihnen immer wieder die Kraft gab, ihren Feinden zu trotzen und zu überleben. Man hatte sie gejagt, jahrelang war man ihnen auf den Fersen gewesen, über Kontinente hinweg wurden sie verfolgt. Viele waren getötet worden, doch es hatten genügend überlebt, um den Stamm nicht aussterben zu lassen.

Die Vaselys waren unsterblich!

Heute lebten noch vier.

Jurina, die Alte, dann Jovanka und Marcel, der bereits vorgeschickt worden war. Und Silva, die geheimnisvolle verschollene Schwester.

Marcel hatte seinen Platz eingenommen und wartete noch auf seine Schwester, für die der Weg ebenfalls geebnet war. Nur noch die allerletzte Blutweihe musste vorgenommen werden.

Und das übernahm die Alte.

»Mein Kind«, sagte sie mit einer rauen Stimme und verlangte, dass Jovanka sie anschaute. Dann hob sie ihre gichtkrumme Hand und streichelte über die Wange des Mädchens, wobei Jovanka erschauderte, als sie die Berührung verspürte. »Du weißt, welches Erbe auf dir lastet, mein Kind, auf dir, deinem Bruder Marcel und auf deiner Schwester, die unbedingt gefunden werden muss. Bist du dir darüber im klaren?«

»Ja, Großmutter, ich weiß es.« Jovanka unterstrich die Antwort mit einem bedeutungsvollen Nicken.

»Bist du bereit, den uralten Trank zu dir zu nehmen, damit sich das Blut der Vorfahren mit dem deinen vermischt?«

»Ich bin bereit.«

»Dann steht dem nichts mehr im Wege, und ich kann beruhigt sterben, mein Kind.«

Jovanka erschrak. »Jurina, Großmütterchen, so darfst du nicht reden!«

»Doch, mein Kind, ich werde sterben. Für mich ist der Vollmond zum letzten Mal aufgegangen. Ich werde mich niemals mehr in seinem fahlen Schein baden und Kraft auftanken können. Meine Uhr wird bald stillstehen, aber eure läuft weiter. Ihr seid drei Geschwister, und ihr müsst zusammenhalten, denn es gibt auf dieser Welt eine Person, an die ihr euch wenden könnt, die eure Königin ist und schon viele mit ihrer Schönheit geblendet hat.«

Die Blicke des jungen Mädchens hingen fasziniert an den spröden Lippen der alten Frau. Jedes Wort war wie Nektar, wie ein süßer Honig, den sie einsaugte. »Wie heißt die, Großmutter, und an wen können wir uns wenden?«

»Sie ist die Königin der Wölfe. Ihr Name lautet Lupina!«

»Lupina«, wiederholte Jovanka flüsternd. Und dann noch einmal. Sie ließ jede Silbe auf der Zunge zergehen. »Welch ein schöner Name. Kommt sie zu uns?«

»Sie muss kommen. Ich kann euch nicht mehr beschützen. Ich habe sie beschworen, sie angerufen, damit sie euch allein Schutz gibt. Nicht-umsonst ist sie eure Königin, und sie hat ihre Getreuen überall auf der Welt. Ob im fernen Russland oder in den Wäldern Kanadas. Es gibt noch mehr von uns, glaub mir. Lupina soll euch vereinigen, die Sippen dürfen sich nicht mehr allein durchschlagen, sollen sich nicht streiten, sondern zu einer Allianz werden, die Macht hat. Das ist mein sehnlichster Wunsch.«

Jovanka umfasste die Hände ihrer Großmutter und drückte sie zart. »Ich werde alles tun, Großmütterchen, damit dein Letzter Wille erfüllt wird.«

»Ich weiß, du bist ein liebes Kind, meine Kleine.« Wieder streichelten die gichtstarren Hände die Wangen des Mädchens. Beinahe hastig zog Jurina sie dann zurück, denn sie hatte etwas mitgebracht, was noch von einem dunklen Tuch verdeckt war.

Langsam zog sie das Tuch ab.

Eine Schale hatte sich darunter befunden, die durch einen Deckel verschlossen war.

Vorsichtig hob die Alte den Deckel ab, als habe sie Angst, er könnte zerbrechen. Gespannt beobachtete Jovanka ihre Großmutter, und als sie endlich einen Blick in die Schale werfen konnte, sah sie die dunkle Flüssigkeit.

Das Blut der Ahnen!

»Ist es das?«, wisperte sie, und ihre Stimme erinnerte an das Raunen des Nachtwindes.

»Ja, das ist es«, bestätigte die alte Zigeunerin und nickte bedächtig.

»Darf ich es trinken, Großmütterchen?«

Ein feines Lächeln veränderte die dünnen Lippen der alten Frau. »Du freust dich darauf, mein Kind?«

»Bestimmt.«

»Hab’noch ein wenig Geduld. Erst muss ich eine andere Aufgabe erfüllen.« Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sie ihren Zeigefinger in das Blut tauchte, einmal einen Kreis damit zog und den Finger danach wieder herauszog. »Rück näher zu mir heran, mein Kind«, flüsterte sie.

Jovanka gehorchte.

Ihre Großmutter hob den rechten Arm und streckte den blutgetränkten Finger aus, sodass er sich dicht vor dem Gesicht des jungen Mädchens befand.

Als Jovanka die Berührung an der Stirn spürte, wollte sie erst zurückzucken, doch die Stimme der Großmutter ließ sie innehalten. »Nicht, meine Kleine, es gehört dazu.«

Jovanka hielt still. Sie schloss sogar die Augen, um sich besser konzentrieren zu können.

Ihre Großmutter malte etwas auf die Haut, und sie kommentierte auch ihr Tun. »Es ist das Zeichen unserer Familie. Das Wolfszeichen. Du hast es auf meinem Band gesehen. Jeder in unserer Familie trägt es, daran könnte ich euch erkennen. Normalerweise ist es unsichtbar, aber zu bestimmten Zeiten wird dieses Zeichen sichtbar. Dann tritt das eingetrocknete Blut wieder aus den Poren, und ihr wisst, dass ihr zusammengehört.«

Jovanka hielt still. Sie fühlte ein Brennen auf der Stirn, das sich bald rund um ihren Kopf verteilte, aber es war kein Schmerz, eher ein angenehmes Gefühl, und sie bedauerte es fast, als die Alte die Hand zurücknahm.

»Nun bist du eine Gezeichnete«, sagte Jurina. »Niemand wird dir dieses Zeichen mehr nehmen können, nur noch der Tod!«

Beim letzten Wort zuckte Jovanka zusammen, doch die Alte lachte nur. »Der Tod wird für dich die Schrecken verlieren, denn du bist fast unsterblich. Es wird nur eine Waffe geben, die dich umbringen kann. Geweihtes Silber und auch geweihtes Gold. Hüte dich vor beidem.«

»Und mein Schmuck?«

»Ach, Unsinn, Kleines. Das ist billiger Tand. Ein Lockmittel für die Männer, mehr nicht. Aber jetzt haben wir genug geredet. Es wird Zeit, dass du den Trank zu...

Erscheint lt. Verlag 14.7.2020
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7325-8757-6 / 3732587576
ISBN-13 978-3-7325-8757-5 / 9783732587575
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