Unsere Real Life Stories -

Unsere Real Life Stories (eBook)

Geschichten und Begegnungen voller Mut, Hoffnung und Glaube

Janet Müller (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
208 Seiten
adeo (Verlag)
978-3-86334-858-8 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
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Als Philipp Mickenbecker im Sommer 2021 seiner Krebserkrankung erlag, war er erst 23 Jahre alt. Aber vieles von ihm bleibt in Erinnerung: Wo Philipp auftauchte, begeisterte er jeden mit seiner unbändigen Lebensfreude, seinem strahlenden Lächeln und seiner unverblümten Art, über den Glauben an Gott zu sprechen, der ihm Kraft, Hoffnung und tiefen inneren Frieden angesichts des Todes gab. Seine Geschichte ließ wohl niemanden unberührt. In diesem Buch erzählen enge und langjährige Freunde und Wegbegleiter, aber auch Menschen, die Philipp nur aus den Medien kannten, von den nachhaltigen Spuren, die er in ihrem Leben hinterlassen hat. Mit Beiträgen von Samuel Koch, Johannes Hartl, Lisa & Lena, Christopher & Michal Schacht, Tobias Teichen, Henok Worku, Millane Friesen, Aaron Troschke, Antonio Weil, Younes Zarou und Jasmin (Liebe zur Bibel).

Janet Müller gehörte zum engsten Freundeskreis von Philipp und ist in vielen Videos der Real Life Guys und des Ableger-Kanals LifeLion zu sehen. Sie hat Philipp bis zu seinem Tod eng begleitet und die Geschichten für dieses Buch zusammengetragen.

Janet Müller gehörte zum engsten Freundeskreis von Philipp und ist in vielen Videos der Real Life Guys und des Ableger-Kanals LifeLion zu sehen. Sie hat Philipp bis zu seinem Tod eng begleitet und die Geschichten für dieses Buch zusammengetragen.

Einleitung:
Nur noch ein Jahr


Janet Müller


In diesem Buch geht es um das, was Philipp hinterlässt – was er mit seiner Art und seiner Geschichte, direkt oder indirekt, in den verschiedensten Menschen ausgelöst hat, wie es sie verändert hat und was davon bleibt, auch wenn Philipp nicht mehr hier ist.

Seine Geschichte hat Philipp selbst in seinem Buch „Meine Real Life Story und die Sache mit Gott“ erzählt. Aber vielleicht hast du gar nicht so genau mitbekommen, was in der Zeit danach alles passiert ist – die Zeit, auf die sich die meisten Beiträge in diesem Buch beziehen. Als eine der Personen, die Philipps letztes Lebensjahr eng begleitet haben, will ich euch mit dieser Einleitung mit hineinnehmen in die Zeit mit Philipp und wie ich sie wahrgenommen habe.

Doch erst mal kurz zur Vorgeschichte: Philipp und ich haben uns Ende Februar 2018 kennengelernt, nur zwei Wochen bevor seine Schwester Elli am 10. März 2018 mit einem Leichtflugzeug abstürzte. Der NABU veranstaltete eine sogenannte „Winterverbrennung“, bei der nach Weihnachten die Christbäume gesammelt und verbrannt werden. Meine beste Freundin Alex hatte mich mitgenommen, und neben ein paar anderen Leuten, die ich zum ersten Mal sah, waren auch die Zwillinge Philipp und Johannes sowie ihre Schwester Elli dort.

Mit Elli wechselte ich an dem Abend nur ein paar Sätze, aber sie war mir vom ersten Moment an super sympathisch. Sie war sehr offen und herzlich und gehörte zu den Menschen, mit denen man sich direkt wohlfühlte. Ich dachte, dass ich mich gern mit ihr anfreunden würde. Leider kam es nicht mehr dazu. Auch mit Philipp und Johannes unterhielt ich mich an diesem ersten Abend eher nur oberflächlich, aber ich habe mit Freude zugesehen, wie viel Spaß die beiden dabei hatten, die Weihnachtsbäume aufeinanderzutürmen und in einem riesigen Feuer zu verbrennen. Das Leuchten in ihren Augen war ansteckend, und der Abend war einfach unbeschwert und schön.

Als nach Ellis Tod die Freundesgruppe rund um die Real Life Guys gemeinsam ein Baumhaus baute, war ich zum ersten Mal mit dabei und lernte alle besser kennen. Eine Charaktereigenschaft, die ich an Philipp immer sehr geschätzt habe, war, dass er neue Leute mit offenen Armen in die Gruppe integrierte. Es hat mir richtig Spaß gemacht, mit so vielen netten Leuten draußen im Real Life Dinge anzupacken. Wir trafen uns von da an fast jeden Tag, bauten zusammen an dem Baumhaus und ließen oft den Tag enden, indem wir ein kleines Lagerfeuer machten, uns alle zusammen hinsetzten und über unsere Erlebnisse und Gefühle sprachen.

Ich kann mich noch sehr gut an einen Tag erinnern, an dem wir stundenlang am Baumhaus gearbeitet und das Dach der dritten Etage fertiggestellt hatten. Wir waren alle sehr stolz darauf, was wir mit unseren eigenen Händen erschaffen hatten, und quetschten uns am Ende des Tages dann allesamt in die oberste Etage des Baumhauses, die komplett mit Matratzen ausgelegt war. Als wir es uns gemütlich gemacht hatten, fing Philipp an zu erzählen. Erst mal lauter Geschichten aus seiner Kindheit, in der er zusammen mit Johannes seinen Eltern oft den letzten Nerv geraubt hatte. Sie waren schon immer Tüftler gewesen und hatten schon als Kinder die verrücktesten Dinge ausgeheckt oder ihre Lehrer in der Schule geärgert, indem sie sich beispielsweise in das Schul-Netzwerk hackten oder im Geschichtsunterricht selbstgebaute Mini-Bomben hochgehen ließen. Philipp berichtete auch von all den verrückten Aktionen, die er mit seinen Freunden schon erlebt hatte: Sie hatten zusammen unterirdische Katakomben erforscht, ein Floß gebaut, mit dem sie über den Rhein schipperten, waren am Polarkreis Eisbaden gewesen, hatten eine Seilbahn über einen Steinbruch gebaut. Und das waren nur ein paar von den ungewöhnlichen Aktionen, die sie im Alltag umsetzten. Doch neben all dem verrückten Zeug erzählte er uns auch, dass er schon zweimal an Krebs erkrankt war und dass er dadurch sein Leben und seine Gesundheit noch viel mehr schätzte. Wir hörten alle ganz gespannt und fasziniert zu. Philipp konnte sich gut ausdrücken und sprach so voller Begeisterung, dass alle an seinen Lippen hingen und sich eindeutig wünschten, auch so coole Aktionen zu erleben – ich ebenfalls. Ich weiß noch, dass ich dachte, dass ich meinen Kindern irgendwann auch gern mal solche Storys erzählen würde. Es war so bewundernswert, dass Philipp in seinen jungen Jahren schon so viel erlebt hatte, ganz nach dem Motto: „Do Something!“ – nicht lange darüber nachdenken, was alles zwischen einem selbst und seinen Träumen steht, sondern einfach rausgehen und tun.

Zwischen Philipp und mir entwickelte sich eine besonders enge Freundschaft. Wir teilten super viele ähnliche Interessen und konnten stundenlang miteinander über alle möglichen Themen sprechen. Beide liebten wir die Natur und machten oft Ausflüge mit dem Tandem. Er zeigte mir, wie man Rehe anlocken kann, um sie in der Dämmerung zu fotografieren, und konnte gefühlt alle Vögel an ihrem Gesang erkennen.

Der Krebs ist zurück


Es war Mitte Mai 2020. Wir hatten als Freundesgruppe die verrückte Idee gehabt, dreißig Badewannen aneinanderzuschweißen und eine Wasserrutsche vom Dach des Hauses, in dem die Jungs ihre WG hatten, bis runter in einen großen aufblasbaren Pool zu bauen. Aufgrund von Corona waren die Schwimmbäder zu der Zeit geschlossen, und wir wollten einfach unsere eigene Wasserrutsche haben, um uns im kommenden heißen Sommer abkühlen zu können. Und aus Erfahrung wussten wir ja, dass auch der Bau schon einen Riesenspaß machen würde.

Der 15. Mai 2020 war zum einen einer der schönsten und lustigsten Tage meines Lebens, aber er endete zugleich mit einem der herausforderndsten Momente, die ich je erlebt hatte.

Die Wasserrutsche nahm so langsam immer mehr an Form an, und wir trafen nachmittags die letzten Vorkehrungen, um die ersten Rutschtests zu starten. Wir legten die Badewannenrutsche mit Folie aus und schlossen eine Pumpe an einen Gartenschlauch, um den Startpunkt der Rutsche, der sich auf dem Dach des Hauses befand, bewässern zu können. Zudem brachten wir auch jede Menge LED-Lichterketten an der Rutsche an, um sie im Dunkeln zu beleuchten.

Schließlich war alles fertig und Eric erklärte sich bereit, den ersten Rutschtest zu machen. Wir waren alle super aufgeregt und fieberten richtig mit. Es klappte, und die Freude über den gelungenen Spaß war so ansteckend, dass sich direkt die nächsten anschlossen und in den Pool rutschten. Auch mich motivierte Philipp, es mal auszuprobieren. Überhaupt hat er mich oft zu Dingen ermutigt, vor denen ich Angst hatte, und im Nachhinein war ich immer froh, dass er mich manchmal ein bisschen zu meinem Glück gezwungen hatte. Auch jetzt beim Ausprobieren der Badewannenrutsche war mir zuerst etwas mulmig, doch es machte dann so viel Spaß, dass ich mich noch öfter anstellte.

Bei all dem Spaß fiel mir im Laufe des Tages auf, dass Philipp irgendwann gar nicht mehr bei der Aktion mit dabei war. Und auch Johannes war ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr zu sehen. Zuerst machte ich mir noch keine großen Gedanken deswegen, da die beiden sich öfter mal zurückzogen, um Dinge zu besprechen. Wir machten also fröhlich weiter und luden auch noch weitere Freunde aus der Gemeinde im Dorf ein, um den Rutsch-Spaß auch noch mit vielen anderen zu teilen.

Es wurde immer später und immer dunkler, und nach und nach gingen immer mehr Leute nach Hause. Ich machte mich auf die Suche nach Philipp und traf ihn allein in seinem Zimmer an. Es war der letzte Abend, bevor das endgültige Manuskript seines Buches an den Verlag geschickt und in den Druck gegeben werden sollte. Philipp fragte mich, ob ich mit ihm zusammen ein letztes Mal drüberschauen wollte, bevor es veröffentlicht wird. Und so stiegen wir bei sternklarem Himmel auf das Flachdach neben der Badewannenrutsche. Ich setzte mich mit meinem Laptop auf dem Schoß in einen Stuhl, den die Jungs aus einer Badewanne gebaut hatten, und überprüfte ein paar Stellen des Manuskripts. Philipp saß neben mir in einem Sitzsack mit dem ausgedruckten Skript in der Hand und las auch einige Sachen noch mal durch.

Ich war so dankbar für diesen schönen Tag mit meinen Freunden und den ganzen Spaß, den wir gehabt hatten. Zudem war ich so stolz auf Philipp, dass er bald sein eigenes Buch rausbringen würde. Philipp wollte mit dem Buch andere Leute dazu ermuntern, das Leben nicht immer so ernst zu nehmen und sich klarzumachen, dass Familie, Freunde, Beziehungen und die eigene Gesundheit ein riesiger Segen sind. Ich war voller Vorfreude, weil ich sicher war, dass er vielen Menschen damit neue Perspektiven schenken würde. Für mich war es der perfekte Abschluss dieses wunderschönen Tages, noch hier oben unter den Sternen zu liegen und das Buch meines besten Freundes ein letztes Mal probelesen zu dürfen. Dieser Tag hätte einfach nicht besser laufen können, dachte ich zu dem Zeitpunkt.

Wir tauschten uns über einige Aussagen im Buch aus, und dann fragte ich: „Sag mal, hast du eigentlich Angst, dass die Message des Buches anders gesehen werden könnte, falls dein Krebs wieder zurückkommen sollte?“

Das war der Moment, in dem der Tag eine unerwartete Wendung nahm. Philipp, der die ganze Zeit mit mir herumgewitzelt hatte, wurde plötzlich ganz still. Er starrte nur noch auf das Manuskript in seinen Händen und sagte erst mal ein paar Minuten lang gar nichts. Ich wurde immer unruhiger. Hatte ich etwas Falsches gesagt oder ihn irgendwie durch meine Worte verletzt? Jetzt traten Philipp Tränen in die Augen, und ich entschuldigte mich hastig für meine Frage. Und irgendwann sagte er mit zitternder Stimme:...

Erscheint lt. Verlag 9.6.2022
Verlagsort Asslar
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte Abenteuer • Abschied • Baumarkt • Baumhaus • Entspannen • Erinnerungen • Ewigkeit • Glaubenszeugnisse • Gnade Gottes • Kreativität • Krebs • Philip Mickenbecker • Real Life Guys • Rückblick • Sehnsucht • Tod • Tumor • Vorbild • Wunder • youtube • Zwillinge
ISBN-10 3-86334-858-3 / 3863348583
ISBN-13 978-3-86334-858-8 / 9783863348588
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