Schönwald

Spiegel-Bestseller
Roman

**** 12 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
544 Seiten
2023 | 1. Auflage
Piper (Verlag)
978-3-492-07190-1 (ISBN)
26,00 inkl. MwSt
Eine deutsche Familie, ein großer Roman
Anders als Harry findet Ruth Schönwald nicht, dass jedes Gefühl artikuliert, jedes Problem thematisiert werden muss. Sie hätte Karriere machen können, verzichtete aber wegen der Kinder und zugunsten von Harry. Was sie an jenem Abend auf einem Ball ineinander gesehen haben, ist in den kommenden Jahrzehnten nicht immer beiden klar.

Inzwischen sind ihre drei Kinder Chris, Karolin und Benni erwachsen. Als Karolin einen queeren Buchladen eröffnet, kommen alle in Berlin zusammen, selbst Chris, der Professor in New York ist und damit das, was Ruth sich immer erträumte. Dort bricht der alte Konflikt endgültig auf.

»Schönwald« ist der mitreißende Roman einer Familie und zweier Generationen, die nie gelernt haben, miteinander zu reden - und die ein großes Geheimnis miteinander verbindet.

Philipp Oehmke, geboren 1974, wuchs in Bonn auf, studierte Germanistik in Hamburg und war zwei Jahre lang Volontär bei der Zeitschrift Tempo. 2001 schloss er die Graduate School of Journalism der Columbia University mit einem Master of Science ab. Von 2002 bis 2006 war er Redakteur beim Magazin der Süddeutschen Zeitung, wo er auch die 50-bändige Buchreihe SZ-Diskothek herausgab. 2006 wechselte er als Redakteur in das Kulturressort des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Von 2015 bis 2020 leitet Oehmke das New Yorker Büro des Nachrichtenmagazins, für das er heute aus Berlin als Autor tätig ist.Oehmke ist Autor der Biografie Am Anfang war der Lärm über die Rockband Die Toten Hosen. Das Buch erschien 2014 und stand mehrere Wochen in der Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste.

Großer Familien-Roman in der Tradition von Jonathan Franzen

»Schönwald« ist der mitreißende Roman einer Familie, die viel zu lange ihre schöne Fassade aufrecht erhält.

Erscheinungsdatum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 138 x 220 mm
Gewicht 644 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 70er Jahre • amerikanischer Roman • aspekte-Literaturpreis • Berlin • Bestseller • Buchempfehlungen • Buchladen • Campino • Der Spiegel • Deutsche Literatur • deutscher Roman • Emanzipation • Familie • Familiengeschichte • Familienroman • Familiensaga • Gegenwartsliteratur • Gender Studies • Geschwister • Geschwisterbeziehung • Gesellschaftsroman • Jonathan Franzen • Karriere • Long Island • Mutter • Queer • SPIEGEL-Bestseller • Tote Hosen • Trump
ISBN-10 3-492-07190-2 / 3492071902
ISBN-13 978-3-492-07190-1 / 9783492071901
Zustand Neuware
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3 Sehr vielseitig

von , am 04.08.2023

Die größe Stärke des Buches ist auch zugleich ein bisschen seine "größte Schwäche". Es geht um die einzelnen Familienmitglieder. Dabei erfährt man nach und nach, durch wechselnde Perspektiven immer mehr zu Ihnen und zu ihrer jeweilgen Vergangenheit.
Dabei kommen "Probleme", Verschwiegenes und Geheimnisse ans Licht. Mehr und mehr erkennt man Zusammenhänge, alles ist ineinander verworren und die Handlung spitzt sich zu. Dadurch wird viel angesprochen und es ist nicht allzu unrealistisch, dass all das in einer Familie stattfindet, weil sich viel gegenseitig bedingt. Allerdings sind die Probleme so vielseitig (es wurde versucht viel Aktuelles und Gesellschaftsrelevantes mitaufzunehmen), dass sie nicht immer bis in die Tiefe reichen, sonderns sehr oberflächlich und Mainstream. Teilweise war es mir dann auch zu sprunghaft... (Von der Trumpkritik bis hin zur sexueller Orientierung der Schwester...)

4 Nicht so ganz meins

von , am 28.07.2023

Insgesamt fällt es mir nicht leicht, etwas über das Buch zu schreiben. Ich könnte beim Lesen nicht wirklich dran bleiben. Und die Tatsache, dass ich immer längere Unterbrechungen machen musste, half natürlich nicht wieder in das Buch reinzufinden. Für mich gabe es hier zu viele unterschiedliche Stränge, Themen und Sichtweisen. Zwar werden wie angekündig auch aktuelle Themen im Buch angesprochen, aber davon leider auch zu viele. Und die Übertragung des Buches ins normale Leben, das mache ich gerne bei Familiengeschichten, gelingt hier überhaupt nicht. Dazu ist der ganze Hintergrund für mich zu aufgebläht. Alle sind total intelligent und machen Karriere oder könnten es zumindest. Geld wird geerbt und auch die gesellschaftliche Ebene bietet ihnen viel. Keine Normalos eben.
Dazu muss es noch einen Abstecher in die LSBT*Q Szene geben und auch Donald Trump ist Thema. Vieles ist mir so fremd, dass ich auch nicht mit Genuss davon lesen kann. Vielleicht fehlt mir auch der Hintergrund für dieses Buch, so dass es einfach zu schwer zu verstehen ist für mich.

2 Recht langatmig…

von (An der Nordseeküste), am 28.07.2023

Die Geschichte rund um die Familie Schönwald mit ihren Sorgen und Problemen las sich in meinen Augen einfach zäh und wahrlich langweilig. Mal passierte etwas, dann lange Zeit nichts und dann war wieder mal ein kleiner Knaller. Aber es bedarf schon viel Durchhaltevermögen, es immer bis zum nächsten Knaller überhaupt zu schaffen. Der Spannungsbogen ist hier, für meine Begriffe, recht steif und kaum erkennbar.

Die Figuren und ihrem Handeln zu folgen war doch recht müßig. Der Plot der Story hat viele vielversprechende Züge, aber mir fehlte einfach die Intensität und so manche Blicke hinter die Gesichter. Ruth ist nunmal, wie sie ist und durch ihre schweigsame Art manchmal nicht ganz einfach zu mögen. Ihr innerlicher Kampf bzgl. ihrer unerfüllten Karriere wird zum Krampf. Verständlich irgendwo, aber woran hat es denn gescheitert? Was waren denn nun die genauen Beweggründe? Bei solchen Entscheidungen gehören ja immer eigentlich zwei dazu. Irgendwo wollte sie nicht das "Heimchen am Herd" sein, hat es dann aber doch so "gewollt" - da hätte ich gern mehr Tiefgang erwartet oder ich konnte ihn schlicht weg nicht aus der Geschichte erlesen.

Zudem werden zwar aktuelle Themen wie Corona oder eben die queere Szene mit eingebracht, aber der zentrale Punkt fehlt irgendwie. Alles scheint einfach zu weitläufig und nur bedingt beleuchtet.

Schlussendlich passt das Cover perfekt auf den Punkt - der Blick gesenkt, ein leicht verbittertes Gesicht, ja, das ist Ruth Schönwald in Bestform. Und irgendwie war es das einzige Bild, was mir von ihr geblieben ist nach beenden des Buches. Selbst der Konflikt im Buchladen ihrer Tochter war jetzt nicht Zünder.

5 Niemals beklagen, niemalserklären

von (Remscheid), am 27.07.2023

Philipp Oehmke ist es gelungen, ein fast spannendes Porträt einer Familie zu schreiben, die perfekt darin geworden ist, ihre Geheimnisse zu hüten und den äußeren Schein zu wahren. Dabei bedient er sich eines Schreibstils, der zum Teil durch anspruchsvolle Sätze geprägt ist und mit dazu beiträgt, dass dieses Buch richtig Spaß macht zu lesen. Hier merkt man seinen Fokus als Reporter auf die Literatur. Tolle Charakterstudien und spannende Episoden im Leben der Familie Schönwald machen dieses Buch zu einem absoluten Lesevergnügen.

5 Familienheimnisse mit Heimlichkeiten und Selbstbetrug

von , am 23.07.2023

Der Schreibstil des Autoren gefällt mir sehr gut, flüssig, spannend und anspruchsvoll. Die Charaktere beschreibt er klar und authentisch. Das schlichte Cover passt gut zu dem Roman.

Eine deutsche Familie – viele dunkle Geheimnisse, Halbwahrheiten und ungelöste Probleme. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Perspektive der jeweiligen Personen erzählt. Harry Schönwald (Staatsanwalt in Pension), seine Frau Ruth (hat auf ihre Literatur-Karriere verzichtet), die Kinder Chris (Literaturprofessor in New York), Karolin und Benni.

Die Geschichte hat mich in den Bann gezogen. Welche Konflikte und Geheimnisse der Familie Schönwald konnte man in diesem großartigen kritischen Gesellschaftsroman erfahren.

4 Normalitätssimulation

von , am 23.07.2023

"Schönwald" wird vom Verlag mit den Worten"Endlich der große deutsche Gesellschaftsroman, den wir schon so lange lesen wollten." angekündigt. Ich weiß nicht, wer diese literarische Bestellung für alle geäußert hat, und ob Philipp Oehmkes Romandebüt diesen Wunsch erfüllen kann, wird sich wohl erst mit der Zeit sagen lassen.
Diese deutsche Gesellschaft der Gegenwart, in der Boomer, Gen-X und Millenials mit all ihren unterschiedlichen generationellen Konditionierungen aufeinandertreffen, ist jedenfalls anscheinend von kaputten Menschen, dysfunktionalen Beziehungen, Lebenslügen und random englischen Wörtern in der Sprache geprägt, was durchaus nicht abwegig, weit hergeholt oder unrealistisch ist. Nur ist es eben auch eher ernüchternd und deprimierend zu lesen, von "lesen wollen" kann dann nicht mehr unbedingt die Rede sein; wegschauen, wie dieses schöne Lebensbild der Familie Schönwald in sich zusammenbricht, kann man allerdings auch nicht.

"Wir sind, was wir uns selbst über uns erzählen." Nach Tolstoi gleichen alle glücklichen Familien einander, und jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich - was also, wenn man, wie Ruth Schönwald, noch nie im Leben den Gedanken zugelassen hat, die eigene Familie könnte eine unglückliche sein?
Wenn gerade der Versuch, "sich mit Weggucken, Nichtwissenwollen, Halbwahrheiten oder geschönten Versionen durchs Leben zu hangeln", dazu führt, dass das unvermeidliche Unglück des Lebens nicht etwa verschwindet, sondern nur unter der Oberfläche vor sich hin schwelt.
Wie dies dann ausbricht, wie alles Ungesagte gesagt, alles Ungesehene gesehen und alles Ungefühlte gefühlt werden muss, beschreibt Oehmke für alle seine faszinierenden Figuren absolut scharf beobachtet und präzise charakterisiert.

Ein gedanklich sehr anregender, beschäftigender Roman über Selbstbilder und Selbstdarstellung, wie wir andere sehen bzw. es möchten, und wie wir von anderen gesehen werden (wollen).

4 Unter den Teppich kehren…

von , am 15.07.2023

…kann Familie Schönwald ganz gut. Eine Geschichte über komplizierte Familienverhältnisse, Geheimnisse und pathologisches Totschweigen von Problemen.
Was mich begeistert hat, ist die Nüchternheit und Realitätsnähe, mit der Philipp Oehmke seine Charaktere ausgearbeitet hat. Das Familiendrama hat einiges zu bieten und wirkt aber zu keinem Zeitpunkt unglaubwürig oder überzogen. Ich glaube, solche Familien gibt es genau so da draußen. Ein bisschen traurig, denn keiner der Charaktere kommt in dieser Geschichte gut weg. Was keine Kritik sein soll - das war sicherlich der gewünschte Effekt.

Einen Stern Abzug verteile ich allerdings für die Länge und das etwas zu kurz gekommene Ende. Die tatsächliche Handlung spielt sich innerhalb weniger Tage ab. Das wird dann mit reichlich Rückblicken, Perspektivenwechseln und inneren Monologen aufgefüllt. So fügt sich langsam der Flickenteppich Schönwald. Mir gefällt dieser Erzählstil an sich gut, doch ich glaube, das Buch hätte von 50-100 Seiten weniger profitiert. Oder man hätte mehr Zeit für das Finale einräumen können, das wurde nämlich innerhalb weniger Seiten abgearbeitet und hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen.

Alles in allem ein intelligentes Buch, das mich zum Nachdenken, Ärgern und Reflektieren gebracht hat. Sehr schön und empfehlenswert!

3 Schön wäre es gewesen

von , am 12.07.2023

Aufgrund des Covers hatte ich eher eine Geschichte aus den 50er Jahren erwartet, das Gegenteil ereilte mich: ich hielt einen sehr gegenwartsorientierten Familienroman in den Händen.

Zu Anfang des Buchs befinden wir uns bei der Eröffnung eines queeren Buchladens in Berlin, der einem Farbbeutel-Anschlag zum Opfer fällt. Antrieb der Aktivisten ist hierfür die Herkunft des Startkapitals. Inhaberin Karolin verwendete das Geld ihres Großvaters mit angeblicher Nazivergangenheit.
Mit von der Partie sind außerdem ihre Eltern Ruth und Hans-Harald, sowie ihre Brüder Chris und Benni. Sie treffen nach längerer Zeit wieder aufeinander.

An sich ein vielversprechendes Setting, jedoch verliert sich der Autor in langatmigen Ausführungen und Schachtelsätzen. Zum Beispiel über die Sichtweisen und Propaganda der Trump-Anhänger in Amerika.
Leider konnte ich mit dem Buch deshalb nicht viel anfangen.

2 Die Geheimnisse der Familie Schönwald

von , am 29.06.2023

Während ich zu Beginn dachte, dass es um Vergangenheit des Großvaters und seine Rolle im Nationalsozialismus gehen würde, wurde ich eines Besseren belehrt, denn es geht um ganz viele gesellschaftliche, politische und familiäre Themen, wobei es sich zeigt, dass alle in der Familie etwas voreinander verbergen bzw. nicht darüber sprechen.

Der Autor springt zwischen den verschiedenen Charakteren und Schauplätzen hin und her, so dass ich manches Mal überlegte, was er mir mitteilen möchte oder wo der rote Faden - außer das es alles immer mit den Familienmitgliedern in Verbindung steht - im Roman ist. Mir waren es zu viele Themen, zu viele Konflikte und zu viele Personen, dazu Lügen und die Art der Kommunikation. Ein weiteres Problem für mich war, dass mir nicht eine Person im Roman wirklich sympathisch war. Am Ende des Roman war ich froh, dass ich diese Familie "verlassen" konnte.

Zwei Sterne dafür, dass vereinzelt Humor durchblitzte, der mir gefiel.

5 Einfluss von Familienvergangenheit

von , am 27.06.2023

Das etwas biedere Cover leitet sehr gut in dieses Familienepos ein. Es zeigt ein sehr gut distinguiertes Ehepaar, wahrscheinlich Hans-Harald, den Staatsanwalt a. D., der immer im "Versteck" lebt und alles schlichten möchte, sowie Ruth, seine Gattin, die auch ein nach außen perfektes Bild abgibt, jedoch immer alles unter den Teppich kehrt, obwohl sie über den Verlauf ihres Lebens unglücklich ist. Die Dramatiken zwischen den Charakteren, die sehr exakt und individuell gezeichnet sind, werden offenbar. Alle sind sehr realistisch und mit psychologischem Einfühlungsvermögen charakterisiert.
Die offenen Konflikte innerhalb der Familie unterliegen einer Zerreißprobe, und es fragt sich, ob die Familie an ihren Geheimnissen zerbrechen wird.

Viele politische und gesellschaftliche Themen werden auch thematisiert. Der sehr stark aktuelle Bezug wirkt manchmal etwas konstruiert, ebenso wie eine Überfrachtung mit brennend heißen Themen wie, unter anderem, Bezug zur Trump-Bewegung, Me-Too Movement, Missbrauch und Homosexualität. Aber der Roman ist sehr unterhaltsam und abwechslungsreich, besonders durch Perspektivwechsel.
Der Spannungsbogen wird geschickt aufgebaut, ist temporeich und humorvoll, und der Leser muß sich fragen, ob die Nazi-Vergangenheit oder die Familienproblematik das Leitthema sind. Der Showdown zum Schluß hat mir gut gefallen.

Der anschauliche, mitreißende Schreibstil schafft den Charakteren Ecken und Kanten, allerdings versteckt hinter den Halbwahrheiten. Das sehr umfangreiche Werk regt zum Nachdenken an, denn es geht um Identifikation, Bewusstwerdungsprozesse und Erklärungen, warum wir sind, wie wir sind. Zwar gibt es einige Längen, aber der Roman ist ein sehr unterhaltsames, kritisches Familienportrait.

4 mehr Schein als Sein

von , am 25.06.2023

Nach der Lektüre bin ich zwiegespalten, das ist sicherlich nicht für jeden ein Lesevergnügen. Der Schreibstil ist nicht immer einfach zu lesen und oft zieht sich die Geschichte sehr stark in die Länge ohne an wesentlichen Inhaltspunkten zu gewinnen.
Aber gut gefallen hat mir die Idee, jedes Familienmitglied zu Wort kommen zu lassen. Dadurch steigt man in unterschiedliche Personen und Hintergründe ein und man versteht, warum sie so sind, wie sie sind.
Diese Kapitel waren mir jedoch oft zu lang und auschweifend. Der Autor integriert gekonnt Themen unserer Zeit, der Kern ist jedoch die Familie Schönwald und deren nach außen nahezu perfekte Familie. Der Blick hinter den Kulissen offenbart jedoch, dass verschweigen und ignorieren, nicht die gewünschte Lebenszufriedenheit bringt. Interessant auch die automatische Adaption der Charaktereigenschaften der Kinder. Aber zum Glück steht am Ende des Buches eine Erkenntnis, die versöhnend ist und Hoffnung spendet.

5 Großartige und mit feinem Humor erzählte Familiengeschichte

von , am 22.06.2023

In Rückblicken wird die Familiengeschichte der Schönwalds aufgeblättert. Alle Familienmitglieder haben ihre Probleme und Geheimnisse, von denen die anderen nichts wissen. Die Unfähigkeit, über Probleme zu kommunizieren, gehört für sie zur Normalität, und besonders Ruth ist der Meinung, dass nicht alles thematisiert werden muss. Nach und nach wird nun so manches Geheimnis aufgedeckt, und bisher Ungesagtes kommt zur Sprache. Wir erfahren nicht nur die Gründe für Christophers berufliche Veränderungen in den USA, auch die lange Zeit verdrängten Geschehnisse während Ruths Aufenthalt mit Karolin in Hamburg werden endlich thematisiert.
Das Buch widmet sich vielen Themen, so geht es neben Kindesmissbrauch und Homosexualität auch um die Trump-Bewegung und Sexismus.

Philipp Oehmke erzählt die Geschichte in sehr schönem und anspruchsvollem Sprachstil. Die vielschichtigen Charaktere beschreibt er sehr authentisch und bildhaft. Ich konnte mich dadurch sehr gut in die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten hineinversetzen. Besonders sympathisch waren mir Harry und Benni. Die enge und liebevolle Bindung zwischen Christopher und Benni hat der Autor mit viel Empathie beschrieben, sie hat mich sehr berührt. Der Roman hat mich von Beginn an bis zum überraschenden Ende gefesselt. Ich habe die Geschichte mit sehr viel Freude gelesen, der feine Humor des Autors machte das Buch zu einem äußerst unterhaltsamen Leseerlebnis.

Absolute Empfehlung von mir für diesen großartigen Debütroman, der einmal mehr aufzeigt, wie wichtig Offenheit und Kommunikation innerhalb der Familie sind!
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