Things We Left Behind (eBook)

Spiegel-Bestseller
Roman | Der TikTok-Erfolg endlich auf Deutsch!

****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
460 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-746-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Things We Left Behind -  Lucy Score
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Endlich die Geschichte von Lucian und Sloane, auf die ganz BookTok sehnlich wartet Der #1-New-York-Times Bestseller Lucian Rollins ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der sich vor nichts und niemanden fürchtet - bis auf vor Sloane Walton, der frechen Kleinstadt-Bibliothekarin, die Lucian gerade mal bis zur Brust reicht. Denn Denn Sloane und Lucian verbinden nicht nur verborgene Gefühle, sondern auch ein altes Geheimnis, das droht, Lucians Rachepläne zu durchkreuzen. Sloane kann Lucian nicht ausstehen, doch als sie in die Schusslinie gerät, weicht Lucian ihr nicht mehr von der Seite. Und nicht nur die Wortgefechte zwischen ihnen werden hitziger ... Von der Autorin des weltweiten Bestsellers Things We Never Got Over Band 1: Things We Never Got Over Band 2: Things We Hide From the Light Band 3: Things We Left Behind

Lucy Score ist New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin. Sie wuchs in einer buchverrückten Familie in Pennsylvania auf und studierte Journalismus. Wenn sie nicht gerade ihre herzzerreißenden Protagonist:innen begleitet, kann man Lucy auf ihrer Couch oder in der Küche ihres Hauses in Pennsylvania finden. Sie träumt davon, eines Tages auf einem Segelboot, in einer Wohnung am Meer oder auf einer tropischen Insel mit zuverlässigem Internet schreiben zu können.

Lucy Score ist New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin. Sie wuchs in einer buchverrückten Familie in Pennsylvania auf und studierte Journalismus. Wenn sie nicht gerade ihre herzzerreißenden Protagonist:innen begleitet, kann man Lucy auf ihrer Couch oder in der Küche ihres Hauses in Pennsylvania finden. Sie träumt davon, eines Tages auf einem Segelboot, in einer Wohnung am Meer oder auf einer tropischen Insel mit zuverlässigem Internet schreiben zu können.

1
Beerdigungsburrito


Sloane


Die Hollywoodschaukel quietschte rhythmisch, als ich mich mit dem Zeh vom Holzboden der Veranda abstieß. Der Januar schob mir eiskalte Finger unter die Decke und meine Kleidung. Aber das brauchte er gar nicht, innerlich war ich schon zu Eis erstarrt.

Mir fiel der Weihnachtskranz, der an der leuchtend violetten Haustür hing, ins Auge.

Ich musste ihn abnehmen.

Ich musste wieder zur Arbeit.

Ich musste zurück nach oben und das Deo benutzen, das ich vergessen hatte.

Anscheinend musste ich einiges. Und alles fühlte sich so schwer an. Wieder rein und die Treppe hoch in mein Schlafzimmer zu gehen, war so, als müsste ich den Mount Everest besteigen.

Sorry, Knockemout. Musst du wohl mal mit einer müffelnden Bibliothekarin klarkommen.

Ich sog die schneidende Luft ein. Komisch, dass ich mich selbst an so was Automatisches wie Atmen erinnern musste. Trauer legt sich einfach über alles, auch wenn sie absehbar ist.

Ich hob die Tasse meines Dad mit der Aufschrift TRÄNEN DER GEGENSEITE und stärkte mich mit einem Schluck Wein zum Frühstück.

Den Rest des Tages würde ich im unerträglich warmen Knock’Em Stiff verbringen, Knockemouts Bestattungsinstitut mit dem pietätlosen Namen. Dort drin fiel die Temperatur nie unter vierundzwanzig Grad, damit die zumeist älteren Besucher nicht froren.

Ich atmete eine silbrige Wolke aus. Als sie sich aufgelöst hatte, fiel mein Blick auf das Haus nebenan.

Ein unscheinbares zweigeschossiges beiges Gebäude mit zweckmäßiger Gartengestaltung.

Zugegebenermaßen sahen die meisten Häuser, verglichen mit meinem skurrilen viktorianischen Haus mit Rundumveranda und dem auffälligen Türmchen, ziemlich langweilig aus. Und dadurch, dass das Haus dort drüben so verlassen war, wurde der Kontrast umso größer. Seit über zehn Jahren sah ich lediglich ab und an eine Truppe, die den Garten in Schuss hielt, und manchmal kam der unausstehliche Eigentümer zu Besuch.

Ich fragte mich, warum er es nicht einfach verkauft oder abgefackelt hatte.

Meine Haustür ging auf, und meine Mutter trat heraus.

Für mich war Karen Walton schon immer wunderschön gewesen. Selbst heute, selbst in Trauer, sah sie hübsch aus.

»Was meinst du? Zu viel?« Langsam drehte sie sich in ihrem neuen kleinen Schwarzen im Kreis. Es hatte einen U-Boot-Ausschnitt, lange Ärmel und einen schwingenden, funkelnden Tüllrock. Ihr glatter blonder Bob wurde von einem Samtband zusammengehalten.

Vor ein paar Tagen war meine Freundin Lina mit uns Beerdigungsoutfits shoppen gegangen. Mein Kleid war kurz, aus figurbetontem tiefschwarzem Strick mit versteckten Rocktaschen. Es war wunderschön, und ich würde es nie wieder anziehen.

»Du siehst toll aus«, versicherte ich ihr und hob einladend die Decke hoch.

Sie setzte sich und tätschelte mir das Knie.

Die Hollywoodschaukel war schon immer wichtig für unsere Familie gewesen. Hier hatten wir nach der Schule gesessen, Snacks gegessen und geredet. Meine Eltern hatten sich das ganze Jahr über einmal die Woche zur Happy Hour auf der Schaukel getroffen. Wenn zu Thanksgiving der Abwasch erledigt war, machten wir es uns hier alle mit unserem Lieblingsbuch und einer kuscheligen Decke gemütlich.

Als meine Eltern vor zwei Jahren nach Washington gezogen waren, um näher bei Dads Ärzten zu sein, hatte ich das alberne Ungetüm von Haus in Olivgrün, Violett und Dunkelblau geerbt. Ich hatte es schon immer geliebt. An keinem anderen Ort auf der Welt würde ich mich jemals zu Hause fühlen. In Momenten wie diesem wurde mir allerdings bewusst, dass unsere Familie statt größer kleiner wurde.

Mom seufzte. »So ein Mist.«

»Wenigstens sehen wir bei dem Mist gut aus.«

»So sind wir Waltons eben.«

Die Tür ging wieder auf, und meine Schwester Maeve gesellte sich zu uns. Sie trug einen schlichten schwarzen Hosenanzug mit Wollmantel und hielt eine dampfende Tasse Tee in der Hand. Sie sah wie immer hübsch aus, aber müde. Ich nahm mir vor, sie mir nach der Beerdigung vorzuknöpfen, um rauszufinden, was mit ihr los war.

»Wo ist Chloe?«, fragte Mom.

Maeve verdrehte die Augen. »Sie kann sich nicht zwischen zwei Outfits entscheiden.«

Maeve quetschte sich neben unserer Mutter auf das Polster.

Meine Nichte war Fashionista erster Güte. Soweit das für eine Zwölfjährige mit begrenztem Taschengeld im ländlichen Virginia möglich war.

Wir schaukelten eine Weile schweigend.

»Wisst ihr noch, wie euer Vater den Weihnachtsbaum gekauft hat, der so breit war, dass er nicht durch die Tür gepasst hat?« Mom lächelte.

»So fing das mit dem Verandaweihnachtsbaum an«, erinnerte sich Maeve.

Das versetzte mir einen Stich. Dieses Weihnachten hatte ich keinen Baum auf der Veranda aufgestellt. Im Haus auch nicht. Ich hatte lediglich bei der Spendengala in Chloes Schule den inzwischen vertrockneten Kranz gekauft. Der Krebs hatte alle Pläne in unserer Familie durchkreuzt.

Das würde ich nächstes Weihnachten wiedergutmachen, beschloss ich. Wir würden alle zusammen feiern und fröhlich sein.

Das hatte Dad sich so gewünscht. Er wollte, dass das Leben für uns weiterginge, auch wenn wir ihn schrecklich vermissten.

»Euer Vater war immer für die motivierenden Ansprachen zuständig. Jetzt werde ich das übernehmen. Das habe ich ihm versprochen. Also, wir fahren jetzt zu dem Bestattungsinstitut und verschaffen ihm die schönste Beerdigung, die diese Stadt je gesehen hat. Wir werden lachen und weinen und uns darauf besinnen, was für ein Glück wir hatten, dass er überhaupt so lange bei uns war.«

Maeve und ich nickten, uns kamen jetzt schon die Tränen. Ich blinzelte sie fort. Das Letzte, was meine Mom und meine Schwester brauchten, war eine Heulattacke meinerseits.

»Kriege ich ein ›Ja, verdammt‹?«, fragte Mom.

»Ja, verdammt«, erwiderten wir mit zitternden Stimmen.

Mom sah uns eine nach der anderen an. »Das war erbärmlich.«

»Tut mir wirklich leid, dass wir uns so wenig für Dads Beerdigung begeistern können«, gab ich trocken zurück.

Mom griff in ihre Rocktasche und zog einen Flachmann aus rosa Edelstahl heraus. »Das hier hilft vielleicht.«

»Es ist neun Uhr zweiunddreißig«, sagte Maeve.

»Ich trinke eh schon.« Ich hielt meine Tasse hoch.

Mom reichte meiner Schwester den Flachmann. »Wie euer Vater immer so schön sagte: ›Wenn wir den ganzen Tag saufen wollen, müssen wir langsam mal anfangen.‹«

Maeve seufzte. »Na schön. Aber wenn wir jetzt anfangen zu trinken, sollten wir lieber nicht selbst fahren.«

»Darauf trinke ich«, stimmte ich zu.

»Prost, Dad.« Maeve nahm einen Schluck und verzog das Gesicht.

Sie gab Mom den Flachmann zurück, und die prostete uns stumm damit zu.

Die Tür flog wieder auf, und Chloe stürmte auf die Veranda. Meine Nichte war mit einer gemusterten Strumpfhose, lila Satin-Shorts und einem gerippten Rollkragenoberteil bekleidet. Die dunklen Haare hatte sie zu zwei Knoten auf dem Kopf frisiert. Chloes Lider zierte ein dunkles Lila. »Glaubst du, das lenkt zu viel Aufmerksamkeit von Opa ab?« Sie warf sich mit in die Hüften gestemmten Händen in Pose.

»Um Himmels willen«, murmelte meine Schwester und schnappte sich wieder den Flachmann.

»Siehst wunderschön aus, meine Süße.« Mom lächelte ihr einziges Enkelkind an.

Chloe vollführte eine Pirouette. »Danke, ich weiß.«

Die pummelige, missmutige Katze, die ich mitsamt dem Haus geerbt hatte, schlich sich auf die Veranda. Dieser halbwilde Flohsack war auf den herrschaftlichen Namen Lady Mildred Meowington getauft worden. Mit der Zeit war daraus Milly Meow Meow geworden. Wenn ich sie zum achtzehnten Mal am Tag mahnte, nicht am Sofa zu kratzen, beließ ich es inzwischen bei Meow Meow oder einfach »Hey, Arschloch«.

»Geh rein, Meow Meow, sonst musst du den ganzen Tag hier draußen bleiben«, warnte ich sie.

Die Katze zeigte keine Reaktion. Stattdessen rieb sie sich an Chloes schwarzer Strumpfhose, setzte sich vor sie hin und widmete sich in aller Ruhe ihrem Katzenpoloch.

»Na lecker«, kommentierte Maeve.

»Toll. Und wie krieg ich die Haare jetzt wieder weg?«, meckerte Chloe.

»Ich hol die Fusselrolle.« Ich stand von der Schaukel auf und tippte die Katze mit dem Fuß an, bis sie sich auf den Rücken rollte und ihren dicken Bauch präsentierte. »Noch jemand Wein?«

»Ihr kennt den Spruch.« Mom zog meine Schwester auf die Füße. »Chardonnay ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.«

Der wohlig-warme Schwips begann nach ungefähr zwei Stunden zu schwinden. Ich wollte nicht hier sein, in diesem Raum mit seiner düsteren Pfauenmustertapete vor einer Urne aus Edelstahl Beileidsbekundungen entgegennehmen und mir Geschichten darüber anhören, was für ein großartiger Mann Simon Walton doch war.

Es würde keine neuen Geschichten mehr geben, wurde mir bewusst. Mein lieber, kluger, gutherziger, zerstreuter Vater war nicht mehr da....

Erscheint lt. Verlag 6.11.2023
Reihe/Serie Knockemout
Übersetzer Ina Streich
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adult • Book • Booktok • Deutsch • Health • heiß • Hot • knox • Liebe • Liebesgeschichte • Love • made me buy it • Mental • Nash • New • Rache • revenge • Romance • Sexy • Small • Spannung • spicy • spicy books • Suspense • Things We Never Got Over • TiK • TikTok • TOK • Town • twhftl • twngo
ISBN-10 3-95818-746-3 / 3958187463
ISBN-13 978-3-95818-746-7 / 9783958187467
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