Integrale Meditation (eBook)

wachsen, erwachen und innerlich frei werden

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
304 Seiten
O.W. Barth eBook (Verlag)
978-3-426-44151-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Integrale Meditation -  Ken Wilber
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Zum ersten Mal in der Geschichte führt Ken Wilber hier den östlichen Weg der Meditation und des achtsamen Lebens und den westlichen Weg der Erforschung der menschlichen Psyche und Evolution zusammen. Durch Meditation erreicht der Mensch immer tiefere Schichten des Bewusstseins und kommt schließlich zum 'Aufwachen', zur völligen Freiheit von allen persönlichen Grenzen. Doch auch die Persönlichkeit, die emotionalen und mentalen Muster menschlichen Seins, wollen durchdrungen und transparent gemacht werden. Nur so ist eine wirklich integrale Reife möglich. Wilber macht deutlich, dass man seine meist unbewussten inneren 'Landkarten' verstehen muss, mit denen man durchs Leben navigiert. Diese Bewusstwerdung nennt Wilber 'aufwachsen'. Erst beides, 'aufwachen' und 'aufwachsen', führt zu einem wirklich integralen Bewusstsein. Das zukunftsweisende Schlüsselwerk über den Zusammenhang von Meditation und die Evolution der menschlichen Spezies!

Ken Wilber ist der führende Denker auf dem Gebiet der Philosophie menschlicher Entwicklung und spirituellen Bewusstseins. Er ist einer der wichtigsten Vertreter eines ganzheitlichen Weltbildes und hat mit seinen Werken den Blick auf die Geschichte und Zukunft der Evolution grundlegend geändert. Der Gründer des Integral Institute ist Autor zahlreicher Bestseller wie Eros, Kosmos, Logos und Eine kurze Geschichte des Kosmos.

Ken Wilber ist der führende Denker auf dem Gebiet der Philosophie menschlicher Entwicklung und spirituellen Bewusstseins. Er ist einer der wichtigsten Vertreter eines ganzheitlichen Weltbildes und hat mit seinen Werken den Blick auf die Geschichte und Zukunft der Evolution grundlegend geändert. Der Gründer des Integral Institute ist Autor zahlreicher Bestseller wie Eros, Kosmos, Logos und Eine kurze Geschichte des Kosmos.

Was ist Achtsamkeit?


Um Ihnen Eindrücke des aus meiner Sicht derzeit weltweit effektivsten Wachstums- und Entwicklungsprogramms zu geben, möchte ich Ihnen im Folgenden eine Reihe leicht anwendbarer Übungen und Praxisformen vorstellen, die das Beste aus den Traditionen des Aufwachens mit den besten Ansätzen des Aufwachsens verbinden. Auch das wird Ihnen vielleicht jetzt noch etwas hochgegriffen erscheinen, aber folgen Sie mir zumindest noch ein paar Schritte, um sich selbst ein Bild machen zu können.

Setzen wir bei einer weiteren Frage an:

 

Was ist Achtsamkeit, und wie unterscheidet sich integrale Achtsamkeit von der Achtsamkeitsmeditation, über die in den Medien berichtet wird?

 

Achtsamkeitspraxis ist eine Form des körperlich-geistigen Trainings, das nachweislich stressreduzierend wirkt, Gefühle von Ruhe, Verbundenheit und Harmonie verstärkt, Ängste und Depressionen lindert, Schmerzen erträglicher macht, den Blutdruck senkt, Lernvermögen, IQ und Kreativität steigert und höhere Bewusstseinszustände auslösen kann, die »höheren Bereiche der menschlichen Natur«, wie sie manchmal genannt werden.[2] Sie ist eine Art Anabolikum für alles, was der Mensch so macht, vom ganz Alltäglichen bis zum Hochspirituellen. Die Praxis ist mindestens 2500 Jahre alt, und sie blieb im Gebrauch, weil sie von überzeugender Wirkung ist (und außerdem eine Zutat zu vielen Methoden des Aufwachens).

Die Medienberichterstattung über Achtsamkeit folgt zumeist einem Muster, das eine Titelgeschichte des Magazins Time aus dem Jahr 2014 erkennbar macht. Hier hat man sich auf den inzwischen sehr umfangreichen Bestand an wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen gestützt, der den Nutzen der Achtsamkeit in praktisch allen Lebensbereichen verdeutlicht und darauf hinausläuft, dass Achtsamkeit die besondere Empfehlung gerade für unsere Zeit mit ihrem wahnwitzigen Tempo und all den technischen Ablenkungen ist, die es immer schwieriger machen, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Und tatsächlich: Schon wenn man sich auf die Grundformen der Achtsamkeitspraxis einlässt, ist mit all den eben erwähnten Nutzeffekten und weiteren zu rechnen.

Die Grundform der Achtsamkeitspraxis


Worin besteht nun diese Praxis? Grundsätzlich einfach darin, dass Sie sich bequem hinsetzen und entspannen, um mit Ihrer Aufmerksamkeit ganz im gegenwärtigen Augenblick zu bleiben – bei dem, was jeweils gerade auftaucht.

Setzen Sie sich mit locker verschränkten Beinen auf den Boden. Sie können auch die Lotoshaltung einnehmen, wie sie im Yoga und bei vielen Formen der Meditation gebräuchlich ist. Die Hände können Sie entweder mit den Innenflächen nach oben ineinanderlegen und locker im Schoß ruhen lassen oder mit den Handflächen nach unten auf den Knien ablegen. Auch ein Stuhl ist geeignet, achten Sie aber darauf, dass die Füße flach auf dem Boden stehen und der Rücken gerade gehalten wird; die Hände können eine der beiden genannten Haltungen einnehmen.

In dieser Haltung richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick und verfolgen mit ruhiger Klarheit, was sich innen und außen jeweils gerade abspielt. Meist bekommen Sie die Anweisung, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren, und das ist in den allermeisten Fällen Ihr Atem. Wir werden uns das noch im Einzelnen ansehen, aber im Moment geht es einfach darum, dass Sie beim Einatmen den Atem wahrnehmen, dann die kleine Pause am Ende des Einatmens, dann das Ausatmen und erneut die Pause am Ende und wieder das Einatmen und so weiter. Wenn Sie den Faden verlieren und irgendwelchen Gedanken an Vergangenes, Zukünftiges oder Aktuelles nachgehen (etwas Ärgerliches bei der Arbeit letzte Woche, Vorfreude auf etwas für morgen Geplantes, aktuelle Beziehungsprobleme), machen Sie sich bei erster Gelegenheit darauf aufmerksam und lassen die Gedanken einfach fallen, um sich wieder dem Atem zuzuwenden. Das üben Sie ein- bis zweimal am Tag zehn bis vierzig Minuten lang.

Das klingt einfach und ist auch im Prinzip einfach, aber wenn Sie es ausprobieren, werden Sie sehen, wie hinderlich Ihr Denkapparat hier ist und wie wenig Sie ihn tatsächlich beherrschen. Sie werden den Atem immer wieder aus den Augen verlieren, krause Gedanken und Bilder werden Sie bedrängen, manchmal rauben Ihnen heftige und unangenehme Gefühle und Empfindungen den letzten Nerv, dann wieder schwelgen Sie in Wogen von wonnigen, köstlichen Gefühlen. Nach und nach kommen Sie darauf, dass Sie von Ihrem eigenen Innenleben bisher noch nicht gar so viel mitbekommen haben. Und es dämmert Ihnen mit Macht: Wenn Gedanken Ihr Verhalten leiten, muss dieses verworrene und sprunghafte Denken, das jetzt noch Ihr Normalzustand ist, ein ebenso wirres, unberechenbares und wahrscheinlich problematisches Handeln hervorbringen. In Ihrem Leben sind weitaus weniger Erfolg, Zusammenhang, Qualität, Harmonie, Warmherzigkeit und Kompetenz zu erkennen als möglich – und das gilt für buchstäblich alle Bereiche, weil dieser »Affengeist« Sie ja überallhin begleitet und Ihr Verhalten steuert. Wenn Sie sich Gebiete ansehen, auf denen Sie bereits erfolgreich sind, stellt sich bei näherer Betrachtung in den allermeisten Fällen heraus, dass Sie es hier schon zu klarer, beständiger und müheloser Konzentration gebracht haben, vielfach in einer Fassung, die heute gern als »Flow« bezeichnet wird. Solche kohärenten Flow-Zustände erlauben Ihnen, das, was Sie darin tun, auf die denkbar beste Weise und daher in der Regel erfolgreich zu bewältigen, sei es bei Ihrer beruflichen Tätigkeit, in Beziehungen, bei der Kindererziehung oder auch einfach beim Ausspannen. Und Achtsamkeitsmeditation ist der Weg, auf dem Sie Ihr gesamtes Leben in einen Flow-Zustand verwandeln können.

Integrale Achtsamkeit


Worin liegt nun der große Unterschied zwischen gewöhnlicher und integraler Achtsamkeit? Integrale Achtsamkeit bedient sich der Achtsamkeit im herkömmlichen Sinne, erweitert sie jedoch um viele der bahnbrechenden neuen Einsichten des erwähnten fortschrittlichen Modells, das meist als »integrale Theorie und Praxis« bezeichnet wird. Dadurch werden die Bereiche Ihres Lebens, die durch Achtsamkeit gewinnen können, schärfer und präziser in den Fokus gerückt, so dass Sie auf immer mehr Gebieten Flow-Zustände erreichen können. Es sind Gebiete wie beispielsweise die Beherrschung der Regeln einer Sprache, die bei jedem Menschen implizit gegeben sind, nur dass sie den allermeisten nicht explizit bewusst sind. Dazu zählen übrigens auch die Stadien des Aufwachsens. Sie sind präsent, aber sehr wahrscheinlich sind sie Ihnen nicht bewusst präsent.

Aber bleiben wir zunächst beim Beispiel der Sprache. Nehmen wir Ihre Muttersprache. Jedes Kind, das in einer Umgebung aufwächst, in der diese Sprache gesprochen wird, erlernt den mehr oder minder korrekten Gebrauch dieser Sprache: Es stellt Subjekt und Prädikat korrekt zusammen, es kann Adjektive und Adverbien richtig zuordnen, die Wörter so zusammenstellen, dass sich sinnvolle Sätze ergeben – mit anderen Worten, es kann die Regeln der Grammatik im Großen und Ganzen richtig anwenden. Aber fordern Sie irgendjemanden auf, diese grammatischen Regeln zu formulieren, und Sie werden erleben, dass kaum jemand dazu in der Lage ist. Alle halten sich an diese zu einer Art Instinkt gewordenen Regeln, aber keiner kennt sie und kann sie benennen!

Auf Sachverhalte dieser Art also macht uns die integrale Theorie in allen Bereichen unseres Lebens aufmerksam. Es handelt sich dabei um so etwas wie Pläne oder Landkarten, nach denen wir uns in »Geländeformen« jeglicher Art zurechtfinden: bei der Arbeit, in Beziehungen, im künstlerischen Schaffen, bei der Kindererziehung, beim Lernen von etwas Neuem, beim Spielen, im Sport und so gut wie überall sonst. Wir legen Landkarten dieser Gebiete an, und diese Karten legen fest, als was wir das jeweilige »Gelände« betrachten und wie wir uns darin bewegen, aber in aller Regel ist uns nicht bewusst, dass wir nach solchen Karten agieren – und das gilt auch für alle Stadien des Aufwachsens, auch Sie sind wie implizite, das heißt nicht bewusst wahrgenommene Landkarten. Wir halten uns an diese Karten, wie wir uns an die Regeln der Grammatik halten, aber wir wissen nichts davon.

Fügen wir aber hinzu, dass viele dieser Landkarten ziemlicher Schrott sind, irreführende Überbleibsel der Kindheit oder schlichtweg falsch. Da sie uns aber so wenig bewusst sind wie die Regeln der Grammatik, kommen wir nicht auf die Idee, sie zu überarbeiten und auf den neuesten Stand zu bringen, das heißt Karten anzulegen, die tatsächlich dem Gelände entsprechen, auf dem wir uns bewegen. Was passiert, wenn Sie nach einer fehlerhaften Landkarte von A nach B zu fahren versuchen? Richtig, Sie landen irgendwo, nur nicht da, wohin Sie wollten. Klingt das nicht allzu vertraut? Für mich schon.

Nun bekommen wir diese Karten aber nicht durch bloße Innenschau, durch Erforschung unseres Bewusstseins, zu Gesicht – wie wir ja auch die Regeln der Grammatik nicht in uns vorfinden, wenn wir nur lange genug suchen. Da sehen wir allenfalls Wörter, Bilder, Zeichen und Symbole, aber nicht die verborgenen Regeln, nach denen sie zu verbinden sind. Dazu müssten wir viele Sprecher der betreffenden Sprache genau beobachten, um Gemeinsamkeiten in ihrem Sprachverhalten zu isolieren und daraus die Regeln abzuleiten, denen ihr sprachlicher Ausdruck folgt. Das gilt auch für diese impliziten oder verborgenen Landkarten, nach denen sich unser Leben in weiten Teilen richtet. Sie sehen sie einfach nicht, wenn Sie den Blick nach innen wenden. Diese Landkarten oder »Strukturen des Bewusstseins« wurden wie...

Erscheint lt. Verlag 27.2.2017
Übersetzer Jochen Lehner
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Entspannung / Meditation / Yoga
Schlagworte Achtsamkeit • Bewusster leben • Bewusstsein • Bewusstseinsstufen • Evolution • Integrales Bewusstsein • Lebenshilfe • Lebenshilfe Ratgeber • Meditation • meditieren • Menschliche Entwicklung • Neues Denken • Persönliches Wachstum • Persönlichkeitentwicklung • Selbstfindung • Selbstreflexion • sich weiterentwickeln • Spiritualität
ISBN-10 3-426-44151-9 / 3426441519
ISBN-13 978-3-426-44151-0 / 9783426441510
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