Hundetraining für Welpen und Junghunde (eBook)

für einen entspannten Start ins Hundeleben

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
196 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7394-8048-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hundetraining für Welpen und Junghunde -  Sarah Both
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Wenn ein Welpe in die Familie kommt, geht große Freude meist mit Unsicherheit Hand in Hand. Unsicherheit und Druck, der durch die vielen verschiedenen Meinungen und Ansätze entsteht. Wenn der Welpe einzieht scheint plötzlich jeder ein Experte zu sein und genau zu wissen, was man UNDBEDINGT und auf GAR KEINEN FALL tun soll. Auch wenn der selbsternannte Experte nur mal im Fernsehen eine Sendung über Hunde gesehen hat. Ich möchte dir mit diesem Buch helfen, dass du ein gutes Bauchgefühl dafür entwickelst, was deinem Hund und dir hilft und was für euch unpassend erscheint. Dazu gebe ich dir Wissen an die Hand, mit dem du die üblichen Fragestellungen, die am Anfang des gemeinsamen Lebens auftauchen, für dich beantworten kannst. Und natürlich auch genügend Wissen, damit du nicht in die üblichen Fallen tappst, aus denen sich im Laufe der Monate ausgewachsene Probleme entwickeln können. Ich spreche all die Punkte an, mit denen Hundehalter mit großem Problemen zu mir ins Einzeltraining kommen, bei denen ich denke: 'Wären sie doch mal früher gekommen, dann hätten wir jetzt gar nicht so eine ernste Situation.' So erkläre ich dir zum Beispiel: ? Warum es normal ist, dass Welpen am Anfang ihre Zähne einsetzen und wie du ihnen beibringst, das nicht zu tun. ? Wie du die Körpersprache deines Hundes lesen lernst und warum Knurren erlaubt ist. ? Warum es Phasen gibt, in denen dein Welpe ängstlich wird und wie du damit umgehst. Auch den Alltagsfragen widmen wir uns, damit ihr einen entspannten Alltag haben könnt: ? Stubenreinheit ? Tierarzttraining ? Leinenführigkeit ? Anspringen ? Alleine bleiben ? Leinenführigkeit ? Bewegungspensum & Spaziergänge ? Warten & Grenzen akzeptieren Dabei werde ich dir nicht jedes Thema bis ins Profi-Level erklären, das ist zu Beginn eurer gemeinsamen Zeit noch gar nicht nötig, denn auch dein Welpen kann nicht alles auf einmal in Perfektion lernen. Mir geht es viel mehr darum, dass ihr die richtigen Weichen stellt, mit denen ihr es später, wenn der Hund soweit ist, ganz leicht habt mit dem passenden Training gute Fortschritte zu erreichen. Auch ein paar der klassische Mythen der Hundewelt, bezogen auf die Welpenzeit, werden wir uns anschauen. Zum Beispiel die Frage beantworten, ob es einen Welpenschutz gibt und was es damit auf sich hat, wenn von 'Dominanz' gesprochen wird. Ich wünsche mir für dich, dass du die Zeit mit deinem Welpen genießen kannst und dass das Buch hilft, dass ihr euren Weg finden könnt.

Sarah Both berät seit über 10 Jahren Halter von reaktiven, aufgedrehten und besonders sensiblen Hunden auf dem Weg zu einem entspannten Hundealltag. In ihrem Training stellt sie individuelle Lösungen über starres Schema F, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen über "das haben wir schon immer so gemacht". In ihrer täglichen Arbeit unterstützt und berät die erfahrene Trainerin Menschen, die schon eine ganze Odyssee an Hundeschulen hinter sich haben.

Sarah Both berät seit über 10 Jahren Halter von reaktiven, aufgedrehten und besonders sensiblen Hunden auf dem Weg zu einem entspannten Hundealltag. In ihrem Training stellt sie individuelle Lösungen über starres Schema F, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen über "das haben wir schon immer so gemacht". In ihrer täglichen Arbeit unterstützt und berät die erfahrene Trainerin Menschen, die schon eine ganze Odyssee an Hundeschulen hinter sich haben.

Spieglein, Spieglein an der Wand
- welchen Hund habe ich in welchem Gewand? -


Zu wissen, welche grundsätzlichen Charaktereigenschaften dein Hund mitbringt, ist auch später in Training und Erziehung sehr hilfreich. Das ist natürlich auch völlig unabhängig davon, ob du dich bewusst für diese Eigenschaften entschieden hast, oder ob der Hund jetzt schon da ist und du mit diesen Eigenschaften umgehen kannst.

Gerne möchte ich mit dir in diesem Kapitel systematisch vorgehen. Ich beginne mit den sehr offensichtlichen, äußeren Eigenschaften und komme nach und nach zu denen, die die Persönlichkeit des Hundes ganz individuell zeigen und von äußeren Eigenschaften völlig unabhängig sind.

Die Körpergröße beeinflusst, wie dein Hund die Welt kennenlernt


Das, was auch aus Entfernung zuerst an einem Hund auffällt, ist seine Körpergröße. „Was hat das denn mit dem Charakter zu tun?“, fragst du dich vielleicht. Ganz viel! „Hab ich doch schon immer gewusst, dass kleine Hunde von sich aus kratzbürstig sind!“ - Das stimmt so nicht ganz. Der Charakter eines Hundes wird unter anderem durch seine Erbanlagen, Prägung und seine Erfahrungen beeinflusst. Ein großer Hund sammelt dabei ab dem ersten Tag seines Lebens andere Eindrücke als ein sehr kleiner Hund. Wo sich große Hunde häufig bereits durch ihre reine Masse ein wenig mehr Respekt verschaffen, werden kleine Hunde sowohl von Menschen als auch von Artgenossen schnell überrumpelt oder nicht ernst genommen. Viele kleine Hunde entwickeln so recht schnell die Strategie, dass sie leichter gehört werden, wenn sie laut sind. Das hat keinesfalls etwas mit den Hunden zu tun, sondern damit, wie die Umwelt mit ihnen umgeht. Große Hunde würden in derselben Situation genauso reagieren, nur sind sie solchen „Übergriffen“ selten so ausgeliefert wie die kleinen.

Ein Beispiel: Ein Welpe liegt in seinem Körbchen. Die Kinder der Familie beugen sich immer wieder über ihn, stören seine Ruhephasen, fassen ihn an, bedrängen ihn. Der Labradorwelpe mit 12 Wochen ist bereits zu diesem Zeitpunkt schwerer als ein ausgewachsener Chihuahua und daher eindrucksvoller, wenn er knurrend darüber informiert, dass dieses Verhalten ihn stört. Der knurrende Chihuahua wird mit demselben Verhalten belächelt und vielleicht sogar weiter bedrängt, sodass er sich irgendwann gezwungen fühlt, zu deutlicheren Kommunikationswegen zu greifen.

So ähnliche Situationen lassen sich im gesamten Alltag finden.

Es ist also nicht die Körpergröße an sich, die den Charakter beeinflusst, sondern die Lernerfahrungen, die der Hund aufgrund seiner Körpergröße macht.

Ohren, Nase, Rute, Farbe...


äußere Körpermerkmale machen häufig doch einen Unterschied

Nach der Körpergröße fallen uns am Hund noch weitere äußerliche Körpermerkmale auf. Die Farbe, die Länge des Fells, die Stellung der Ohren, die Position der Rute und viele weitere. Und auch bei diesen ist es nicht so, dass zum Beispiel Hunde mit hängenden Ohren sich grundsätzlich anders verhalten als Hunde mit Stehohren. ABER - und das ist ein entscheidender Faktor - jedes dieser Merkmale verändert, wie ein Hund in seiner Körpersprache wahrgenommen wird! Eine nach oben aufgerichtete Rute beispielsweise, signalisiert dem Gegenüber normalerweise große Anspannung und wird von fremdem Artgenossen als solche interpretiert. Hat mein Hund nun aufgrund der Rasse bereits eine nach oben gestellte und geringelte Rute, sieht er für Fremde selbst im entspannten zustand eher angespannt aus.

Eine gerunzelte Stirn oder Falten auf dem Nasenrücken sind in normaler, hundlicher Kommunikation ein Zeichen für „Bleib mir vom Leib!“. Ein Hund als Vertreter einer Rasse, dem von uns Menschen Falten angezüchtet wurden (z.B. Mops, Shar Pei, Bulldogge, Boxer), sieht daher ebenfalls bereits im „Normalzustand“ so aus, als hätte er lieber einen großen Abstand zu anderen.

Das beeinflusst, wie andere Hunde auf diese Rassen zugehen. Der Hund, dessen Körpermerkmale auf solche Weise durch uns Menschen verändert wurden, wird in Begegnungen mit anderen Hunden angespanntere Erfahrungen machen, als einer, der nicht in seinen kommunikativen Möglichkeiten eingeschränkt ist. Infolgedessen wird er sich dann natürlich auch anders verhalten, denn er kennt dann nur angespannte Begegnungen. Seine Erfahrungen (aufgrund der Körpermerkmale) beeinflussen auch hierbei seine Handlungen und seinen Charakter.

AUFGEPASST! Was ich damit keinesfalls sagen möchte, ist, dass ein Hund mit solchen Körpermerkmalen automatisch bestimmtes Verhalten zeigt und man daran nichts ändern kann.

Es soll lediglich zeigen, dass es wichtig ist, sich über die Eigenschaften seines Hundes bewusst zu sein, um im Alltag und im Training entsprechend damit umzugehen, oder bestimmten Entwicklungen vorzubeugen!

So kann ich dem langen Schlacks, der seinen Körper nicht kennt, durchaus mit Körperübungen dazu helfen, sich besser einzuschätzen und ich kann ihm durch Training beibringen, andere Hunde oder Menschen nicht anzurempeln.

Wenn ich mir bewusst darüber bin, wie mein Kleinsthund die Welt wahrnimmt, kann ich darauf achten, dass er nicht in die Bedrängnis kommt, sich ständig selbst verteidigen zu wollen.

Wenn ich weiß, dass es Hunde gibt, die allein durch ihr Aussehen in der Kommunikation eingeschränkt sind, dann kann ich meinem Hund beibringen, auch mit diesen Hunden entspannt umzugehen.

Die guten Gene


Was ich gut kann, liegt mir im Blut

Seit Jahrhunderten beeinflussen wir Menschen über die Zucht, welche Eigenschaften unsere Hunde haben sollen. Früher war es wirklich egal, wie ein Hund aussah; relevant war, was er konnte. Interessanterweise hat sich dennoch ein gewisses Äußeres entwickelt, sodass Hunde, die Gleiches können, auch ähnliche körperliche Merkmale haben.

Vorstehhunde zum Beispiel, die während der Jagd dazu da waren, „vor dem Wild“ (meistens Vögeln) stehen zu bleiben und dem Jäger so den Standort anzuzeigen, sehen häufig in ihrer Silhouette ähnlich aus. Sie haben Schlappohren, eine lange Nase, einen relativ geraden oberen Schädel, eine lange Rute, lange Beine und sind recht schmal in der Körperstruktur (z.B. English Pointer, Magyar Vizsla, English Setter).

Hunde, die zum Schutz der Herde oder des Grundstücks eingesetzt wurden, sind eher kräftige Typen, haben selten kurzes Fell, eher breite Köpfe und kräftige Kiefer.

Im Vordergrund der Zucht stand (und sollte es eigentlich heute noch stehen) immer die Fähigkeit des Hundes, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Es gibt Hundetypen, die echte Spezialisten sind, und andere, die eher die Allrounder sind. Was aber alle gemeinsam haben, ist, dass sie immer noch alle Hunde sind. Hunde sind Landraubtiere und als solche ist für jeden Hund, egal welcher Rasse er angehört, Jagdverhalten völlig normal und Teil des angeborenen Verhaltensspektrums. Einen Hund züchten zu wollen, der KEINEN Jagdtrieb hat, ist damit in etwa zu vergleichen mit dem Versuch, einen Goldfisch dazu zu bringen, an Land zu atmen.

All die Jagdhunderassen haben eines gemeinsam: Bestimmte Teile der Verhaltenskette Jagd wurden bei ihnen besonders gefördert.

So ist der Labrador zum Beispiel ein absoluter Spezialist in Sachen Fährte aufnehmen, Beute finden, aufnehmen und zurückbringen. Diese Hunde sind jetzt seit hunderten von Jahren speziell danach ausgewählt, dass sie während der gesamten Kette eng mit dem Menschen zusammenarbeiten. Sie sollen auf Anweisungen warten und diese akkurat umsetzen. Eigene Entscheidungen sollten sie in dem Rahmen nur sehr bedingt treffen.

Ein Rehpinscher als Gegensatz dazu, wurde ursprünglich für die Rattenjagd gezüchtet. Die Hunde sollten völlig selbstständig das Grundstück von Ratten freihalten. Sie sollten sie aufspüren, verfolgen, fangen und auch töten. Und das völlig ohne dabei mit dem Menschen in Absprache zu sein.

Was glaubst du, welcher grundsätzliche Hundetyp dann tendenziell eher dazu geneigt ist, Signale von uns Menschen zu befolgen, auch wenn sie mal widersprüchlich sind?

Labrador und Rehpinscher stehen hier nur als Beispiele. Jede Hunderasse hat einen ursprünglichen Zweck. Über diesen Bescheid zu wissen, hilft sowohl bei der Auswahl des Hundes als auch im späteren Umgang. Jeder Hund kann lernen und trainiert werden, jeder Hund kann ein toller Familienhund sein, oder Spaß am gemeinsamen Hundesport haben. Aber so manch unerwünschte Überraschung von einem Hund, der „zu viel Wachverhalten“, „zu viel Reizempfänglichkeit“, oder „zu viel selbständige Entscheidungen“ mitbringt, bleibt erspart, wenn man sich vorher wirklich mit der Rasse auseinandersetzt.

Mach dir also ein Bild davon, für welche Aufgabe dein Hund ursprünglich gedacht war, um zu verstehen, wie er tickt.

So viel zur Theorie - doch wie sieht das bei Mischlingen aus?

Genauso wie es bei optischen Merkmalen nicht vorhersehbar ist, welches Merkmal zum Vorschein kommt, so ist es auch bei den bevorzugten Verhaltensketten völlig verschieden, was sich durchsetzt. Die aktuell beliebte Mischung von Labrador und Pudel - dem Labradoodle - ist da keine Ausnahme. Denn nicht nur das Fell übernimmt die Eigenschaften des Pudels, auch im Verhalten werden sich Elemente daraus wiederfinden. Der Pudel als hochpassionierter und sehr energetischer Jagdhund (Ja, das ist er! – auch wenn er immer als Modepüppchen dargestellt wird) bringt damit Eigenschaften mit, die einem Neuhundehalter, der sich einen völlig entspannten Labrador vorgestellt...

Erscheint lt. Verlag 8.1.2020
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Tiere / Tierhaltung
Schlagworte Hundeerziehung • Hundeprobleme • Hundeschule • Hundetraining • Hundeverhalten • Junghund • Leinenführigkeit • Naturführer • Rückruf • Stubenreinheit • Welpe • Welpenerziehung
ISBN-10 3-7394-8048-3 / 3739480483
ISBN-13 978-3-7394-8048-0 / 9783739480480
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