"Forgotten History": Berufsverbote - Hubert Brieden, Cornelia Booß-Ziegling, Rolf Günther, Bernd Lowin, Joachim Sohns, Matthias Wietzer

"Forgotten History": Berufsverbote

Political Persecution in the Fereral Republic of Germany
Buch | Softcover
20 Seiten
2016 | 2. Auflage
Arbeitskreis Regionalgesch. (Verlag)
978-3-930726-27-1 (ISBN)
3,00 inkl. MwSt
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At the end of the 1960s, West German politicians, lawyers, police and secret services considered how the mass protests at universities and in the workplace could be contained. In particular, the state bodies feared that a new left-wing generation of students could infiltrate state structures and change them from the inside. A Federal State working group, formed in 1971, discussed possibilities to keep left-wing critics out of public service. The measures that were taken were meant to intimidate and deter. Based on this preliminary work, the Federal State minister presidents’ conference passed the so-called “Radikalenerlass” on 28th January 1972. The consequence of this was that about 3.5 million people were politically monitored. The secret services reported to the recruiting authorities that between 25,000 and 35,000 job applicants were suspected of being left wing. More than 10,000 Berufsverbot proceedings took place, about 2250 applicants were not employed and 256 civil servants dismissed. The estimated number of unrecorded cases was considerably higher.
The exhibition presents the social climate at that time, whilst also referring to historical patterns and the consequences of these politics of intimidation.
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Ende der 1960er Jahre stellten sich westdeutsche Politiker*innen, Jurist*innen, Polizei und Geheimdienste die Frage, wie die Massenproteste an Universitäten und in Betrieben eingedämmt werden könnten. Besonders fürchteten die staatlichen Organe, dass eine neue linke Studentengeneration in staatliche Strukturen einsickern und diese von innen verändern könnte. Eine 1971 eingesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe diskutierte Möglichkeiten, linke Kritiker aus dem Öffentlichen Dienst fernzuhalten. Die zu ergreifenden Maßnahmen sollten einschüchtern und abschrecken. Auf Grundlage dieser Vorarbeiten verabschiedete die Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder am 28. Januar 1972 den so genannten Radikalenerlass. Die Folgen: Etwa 3,5 Millionen Personen wurden politisch überprüft. Die Geheimdienste meldeten den Einstellungsbehörden zwischen 25 000 und 35 000 „verdächtige“ Bewerber*innen. Mehr als 10 000 Berufsverbotsverfahren wurden eingeleitet, etwa 2250 Bewerber*innen nicht eingestellt und 256 Beamt*innen entlassen. Die Dunkelziffer dürfte erheblich höher liegen.
In der Ausstellung wird das gesellschaftliche Klima der damaligen Zeit dargestellt, gleichzeitig aber auch auf die historischen Vorbilder und die Konsequenzen dieser Politik der Einschüchterung verwiesen.
Erscheinungsdatum
Sprache englisch
Original-Titel "Vergessene" Geschichte: Berufsverbote
Maße 99 x 210 mm
Gewicht 84 g
Einbandart geheftet
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Sozialwissenschaften
Schlagworte Berufsverbote • Bundesrepublik Deutschland • Geheimdienste • Öffentlicher Dienst • Politische Verfolgung • Studentenbewegung • Verfassungsschutz
ISBN-10 3-930726-27-0 / 3930726270
ISBN-13 978-3-930726-27-1 / 9783930726271
Zustand Neuware
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