Hyped! Bock! Angriff! (eBook)

Spiegel-Bestseller
Überwinde deine Ängste und stürz dich ins Abenteuer. Mit dem Survival-Mindset des 7 vs. Wild-Teilnehmers
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
208 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2081-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hyped! Bock! Angriff! -  Fabio Schäfer
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Wie übersteht man eine Woche nur mit Messer und Feuerstahl in der schwedischen Wildnis? Wie lassen sich die Strapazen eines 100-km-in-24-Stunden-Marsches bewältigen? Wie kämpft man sich auf dem Fahrrad bei Temperaturen von 42 Grad durch das Death Valley? Kaum jemand setzt sich so bewusst extremen (Outdoor-)Abenteuern aus wie Fabio Schäfer, erfolgreicher YouTuber, Mountainbiker und Teilnehmer des Survival-Experiments »7 vs. Wild«. Hunderttausende kennen seine Videos und bewundern ihn für seinen Mut und seinen Ehrgeiz - nun erzählt er die Geschichten hinter den atemberaubenden Bildern und gibt tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt: in die Ängste, von denen es sich zu lösen gilt, und in das Mindset, das ihn stark macht und auch die größten Herausforderungen im Leben bewältigen lässt. Lassen wir uns von Fabio mitnehmen auf eine inspirierende Reise nach draußen, in die wilde Natur!

Fabio Schäfer, 1986 in Koblenz geboren, ist professioneller Mountainbiker und Influencer. 2010 begann er erste Videos seiner Bike-Aktionen auf YouTube zu präsentieren. Inzwischen folgen ihm fast eine halbe Millionen Follower. Zu Fabios Interessen zählen zudem Kampfsport, vor allem Mixes Martial Arts, seine Metalcore-Band und Abenteuer in der Natur. 2021 wurde er durch seine Teilnahme bei »7 vs. Wild« deutschlandweit bekannt.

Fabio Schäfer, 1986 in Koblenz geboren, ist professioneller Mountainbiker und Influencer. 2010 begann er erste Videos seiner Bike-Aktionen auf YouTube zu präsentieren. Inzwischen folgen ihm fast eine halbe Millionen Follower. Zu Fabios Interessen zählen zudem Kampfsport, vor allem Mixes Martial Arts, seine Metalcore-Band und Abenteuer in der Natur. 2021 wurde er durch seine Teilnahme bei »7 vs. Wild« deutschlandweit bekannt.

Machen


(M)Eine Superkraft

Wäre es nach meiner Mutter gegangen, würde ich jetzt wahrscheinlich an 200 Tagen im Jahr frühmorgens einen Anzug anziehen, in ein Büro fahren, dort acht Stunden vor einem Bildschirm sitzen oder meine Arbeitszeit mit anderen Businessmenschen in Meetings verbringen. Meine Mutter wollte immer, dass es mir gut geht, dass ich glücklich bin. Und ein solches Büroleben war lange ihre Vorstellung von Glück. Das Problem: Meine war es noch nie.

Ich wurde 1986 in Koblenz, der sogenannten Schängel-Stadt, geboren und wuchs in einem Vorort auf. Meine Eltern hatten in Arzheim eine Eigentumswohnung, in der meine Mutter noch heute lebt. Der Ort war umgeben von Feldern und Wäldern. Dort habe ich sehr früh viel Nähe zur Natur erlebt. Als Kind war ich eigentlich immer draußen. Ich bin im Wald herumgerannt und habe Hütten aus Ästen, Blättern und Laub gebaut. Wenn ich nicht im Wald herumtobte, war ich beim Sport. Ich durfte mich als Kind in allen Sportvereinen anmelden, die man sich so vorstellen kann. Damals hatte ich schon mehrmals in der Woche Bock auf Schwimmen, auf Kampfsport, auf Handball und auf Fußball. Ich habe alles mitgenommen, was ging. Wann immer ich die Möglichkeit hatte, etwas auszuprobieren, das mich interessiert hat, habe ich es getan. Sogar zum Gitarrenunterricht bin ich gegangen. Ich wollte unbedingt E-Gitarre spielen. Der Deal mit meinen Eltern war jedoch, dass ich zuvor klassische Gitarre lerne, was ich zähneknirschend tat. Aber ich tat es. Hauptsache machen.

Wir sind als Familie außerdem viel gereist. Mein Vater hat uns oft auf seine Dienstreisen mitgenommen. Ich habe daher früh die USA, viele Länder Europas und viele Städte und Regionen in Deutschland besucht. Wahrscheinlich wurde damals der Grundstein dafür gelegt, dass ich auch heute noch immer gern unterwegs bin, egal ob hierzulande oder in der Welt. Als ich in die Schule kam, wurde mein Freiheits- und Bewegungsdrang jäh eingebremst. Schule war für mich der Horror. Ich hatte immer das Gefühl, dass das, was ich im Leben erreichen möchte oder wo ich hinwill, nicht gefragt ist oder gesehen wird. Entsprechend sahen auch meine Noten aus. Nach der Grundschule, in der es noch ganz ordentlich lief, kam ich auf ein altsprachliches Gymnasium mit Latein ab der 5. Klasse und später auch noch mit Altgriechisch als Fach. Während des Unterrichts ließ mich das Gefühl nicht los, dass wir – die ach so schlauen Gymnasiasten – nach der Schule vollkommen lebensunfähig sein werden. Wir würden eines Tages zwar wunderbar auf Latein und Altgriechisch den einen oder anderen Satz in Diskussionen einwerfen und dafür anerkennendes Raunen ernten, aber wir würden daran scheitern, mit dem Bus oder der Bahn zu fahren oder sonst irgendwelche alltäglichen Dinge selbstständig zu erledigen. In der Schule wurden uns fast nur Sachen vermittelt, die uns auf das Studium vorbereiten sollten. Mir war das alles zu theoretisch.

Statt herumzusitzen und Formeln und Theorien zu lernen, wollte ich Dinge ausprobieren. Meine Welt war einfach eine andere. Ich wollte machen. In der Grundschule gab es zum Beispiel eine Zeit, in der ich meine Freunde mit der Idee angesteckt hatte, American Football zu spielen. Wir nahmen dafür extra Hosen mit in die Schule, die dreckig werden konnten, damit wir in der Pause richtig um den Ball rangeln konnten. Später, als wir »normalen« Fußball spielten, kickten wir nicht einfach so, sondern bildeten zwei Mannschaften mit eigenen Namen und eigenen Trikots, die ich bemalt hatte. Zu der Zeit habe ich eine eigene Zeitung herausgebracht, die ich für 50 Pfennig verkauft habe. Ich bin damals wirklich von Haus zu Haus gegangen und habe überall geklingelt, um meine Zeitung an die Leute zu verkaufen. Ich habe heute keine Ahnung mehr, was dort überhaupt drinstand, aber damals fand ich das eine clevere Idee. Also setzte ich sie um. Auf dieselbe Weise kam meine »Quellwasser«-Marke zustande. Bei uns im Wald gab es nämlich eine Frischwasser-Quelle. Das Wasser konnte ich doch – so meine Geschäftsidee – in leere Flaschen abfüllen, diese mit einem schön gestalteten Etikett versehen und als »Quellwasser« verkaufen. Tja, und so stand ich dann eben mit meinen hübsch gestalteten Wasserflaschen und mit einem Verkaufsstand an der Straße. Solche praktischen Unternehmungen erfüllten mich, egal ob sie besonders erfolgreich waren oder nicht.

In der Schule wurden dagegen vollkommen anderen Prioritäten gesetzt und andere Eigenschaften gefördert. Ich kam zum Beispiel nicht damit klar, dass das Abschneiden von uns Schülern in einem Lesewettbewerb als wichtiger und wertiger angesehen wurde als etwa die Planung und Umsetzung eines Bikeparks, den eine Handvoll Freunde und ich in unserer Freizeit aus dem Boden gestampft hatten. Klar, in der damaligen Zeit war das Biken auf Trails in Deutschland noch eine absolute Randsportart. Aber die Jungs und ich waren längst vom Bike-Virus infiziert und wollten unsere Leidenschaft so leben, wie wir das bei unseren Vorbildern aus den USA oder Kanada in Bike-Magazinen, auf VHS-Kassetten oder auf DVDs gesehen hatten. Mir persönlich steckte das Radfahren wohl einfach im Blut. Ich kann mich sogar noch an mein erstes Fahrrad erinnern. Es war ein weinrotes Puky-Fahrrad mit Stützrädern. Ich war vier oder fünf Jahre alt, als ich es geschenkt bekam. Ebenfalls in Erinnerung ist mir der Tag geblieben, an dem ich mit meiner Mutter in den Koblenzer Rheinanlagen zum ersten Mal ohne Stützräder gefahren bin. Sie hatte natürlich Angst, dass ich stürzen würde, und hielt mich an meinem Sattel fest. Das Maß ihrer Sorge schlug sich in der Festigkeit ihres Griffes nieder. Sie packte so sehr zu, dass ich gar keine Chance hatte, die Balance zu halten. Das ging so lange, bis ein älterer Mann, der uns zugesehen hatte, zu meiner Mutter meinte: »Lassen Sie das Kind doch ein bisschen schneller fahren, dann schafft es das auch.« Meine Mutter gab nach. Endlich konnte ich richtig treten. Ich fuhr schneller und sicherer. Bis sich ihre Hand schließlich ganz vom Sattel löste und ich zum ersten Mal allein fuhr. Ich spürte schon damals, dass ich und das Fahrradfahren einfach zusammengehören. Es war Liebe auf den ersten Metern.

Die Straße vor unserem Haus war damals noch nicht asphaltiert, sondern aus Schotter. Ich fing bereits im Grundschulalter an, mir dort Holzrampen zu bauen, über die ich dann mit meinem Puky-Fahrrad gesprungen bin. Ich habe damals schon geschaut, wie lang die Bremspuren sind, die ich mache. Je länger, desto cooler fand ich es. Schon damals spürte ich den Ehrgeiz in mir, immer spektakulärere Spuren in den Schotter zu graben. Es ist witzig zu sehen, dass meine Kinder heute genauso ticken wie ich damals und die alte Bremsspurenliebe ebenfalls nachleben. Jahre später reichten mir die Bremspuren im Schotter nicht mehr aus. Ich wollte größere Rampen und Sprünge fahren, wofür ich halt einen Bikepark brauchte. Und da es den nicht gab, baute ich eben zusammen mit Freunden einen. Hauptsache machen.

Anfang der 2000er-Jahre hatten wir unsere erste legale, offiziell genehmigte Strecke errichtet, nachdem wir zuvor eher wild unterwegs waren und Trails einfach so in den Wald gebaut hatten. Allerdings wurde ausgerechnet unsere legale Strecke eines Tages von jetzt auf gleich wieder abgerissen. Obwohl sie vom Forstamt genehmigt war. Wir hatten zuvor extra mit den zuständigen Stellen aus Politik und Verwaltung ein Waldstück ausgehandelt, in dem wir bauen durften. Ein Konzernchef hatte jedoch in genau diesem Waldstück sein Jagdrevier und hatte sich über uns beschwert. Das Wort eines bundesweit bekannten Familienunternehmers hatte leider deutlich mehr Gewicht als die Bedürfnisse von ein paar fahrradfahrenden Jugendlichen. Wenigstens wurde uns ein neuer Berg versprochen, den wir zwei Jahre später von Politik und Forstamt auch zur Verfügung gestellt bekamen. Also machten wir uns wieder ans Werk, mittlerweile sogar als Teil eines Vereins. Wir mussten Mitglied der TG 1892 Boppard werden, damit alles seine bürokratische Ordnung hatte.

Wir hatten also unseren Bikepark nicht nur geplant und designt und mit eigenen Händen gebaut, sondern währenddessen auch mit der Jägerschaft und mit Politikern gesprochen, um sie von unserem Vorhaben zu überzeugen. Mit anderen Worten: Wir hatten uns gesellschaftlich engagiert. Zum Glück standen wir nicht allein da, sondern hatten auch aufseiten der Verwaltung Hilfe. Vor allem der damalige Oberförster Gerd Loskant hatte sich für uns stark gemacht. Ohne ihn wäre aus unserem Bikepark, in den wir Tausende Arbeitsstunden steckten, bestimmt nichts geworden. Wir wurden damals, kurz nach der Eröffnung des Parks 2006, für unser Engagement sogar vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler im Rahmen der Initiative »Sterne des Sports« in Berlin ausgezeichnet. Anerkennung in der Schule erhielten wir dafür jedoch nicht. Im Gegenteil. Nachdem wir die Einladung zur Preisverleihung nach Berlin bekamen, verwehrte die Schule mir damals eine Freistellung für die Veranstaltung. Das war ja schließlich »nur« fürs Biken und nicht etwa für klassische Literatur. Ich konnte nicht...

Erscheint lt. Verlag 18.6.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte 7 vs. wild • Bushcraft • Camping • Fritz Meinecke • Katastrophen Buch • Mindset Buch • Mountainbike • Natur Buch Erwachsene • Outdoor • Prepper • Survival Buch • Überleben • Überlebensbuch
ISBN-10 3-7453-2081-6 / 3745320816
ISBN-13 978-3-7453-2081-7 / 9783745320817
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