Es braucht nicht viel

wie wir unseren Sozialstaat demokratisch, fair & armutsfest machen

*** 1 Bewertung

Buch | Hardcover
256 Seiten
2023 | 1. Auflage
S. Fischer (Verlag)
978-3-10-397557-4 (ISBN)
24,00 inkl. MwSt
»Der Wechsel zu einem demokratischen, fairen und armutsfesten Sozialsystem ist weniger utopisch als manche denken. Er findet vor allem in unseren Köpfen statt«, so Helena Steinhaus, Gründerin und Vorstand des Vereins Sanktionsfrei. Zusammen mit der Autorin Claudia Cornelsen, ebenfalls im Vorstand von Sanktionsfrei, hält sie fest: Unser Sozialstaat steckt in der Krise. Während die einen Erbschaft und Karriere genießen, darben die anderen ohne Arbeit, ohne Wohnung, ohne Vermögen. Jedes fünfte Kind wächst in Armut auf. Jede dritte Alleinerziehende ist auf Transferleistungen angewiesen. Millionen „Aufstocker“ brauchen trotz Arbeit staatliche Hilfe. Von Armut Betroffene werden ausgegrenzt und stigmatisiert. Auch das neue Bürgergeld ändert daran nichts. Ist das der Sozialstaat, den wir wollen?

Helena Steinhaus und Claudia Cornelsen sagen: nein! Mit überraschenden Fakten und dem Wissen aus ihrer konkreten Arbeit demontieren sie die gängigen Erzählungen über Armut und Reichtum. Und sie zeigen, dass eine gar nicht mal so utopische Vision eines fairen und armutsfesten Sozialsystems möglich ist – wenn man an den richtigen Stellen ansetzt. Die gute Nachricht: Es braucht nicht viel, um das zu realisieren.

Helena Steinhaus, geboren 1987, ist Gründerin und Vorstand des Vereins Sanktionsfrei, der sich seit 2015 für eine menschenwürdige Grundsicherung einsetzt. Als Kritikerin von Hartz IV und Bürgergeld erhielt Helena Steinhaus große mediale Aufmerksamkeit. Sie lebt in Berlin-Brandenburg.

Claudia Cornelsen, geboren 1966, ist Beraterin und Autorin, u.a. des Spiegel-Bestsellers »Was würdest Du tun? Wie uns das Bedingungslose Grundeinkommen verändert«. Als Vorstand von Sanktionsfrei begleitet Claudia Cornelsen den Verein von Anfang an. Sie lebt in Berlin-Wedding.

wirklich ein ideales Weihnachts-Geschenk Sigurn Matthiesen OXI Blog 20231205

Auch jene, die nicht betroffen sind, stehen in der Verantwortung. Das ist ihre zentrale Botschaft. Und sie verfängt eindrücklich.

Das Verdienst des Buches ist, gebündelt und kompetent mit einigen Schieflagen und Zerrbildern des öffentlichen Diskurses aufzuräumen.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Maße 125 x 205 mm
Gewicht 384 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Systeme
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Staat / Verwaltung
Schlagworte Altersarmut • Arbeitslosigkeit • Aufstocker • Bürgergeld • Bürokratie • Care-Arbeit • Diskriminierung • Existenzminimum • Gemeinschaft • Generationsvertrag • Gerechtigkeit • Gesellschaftlicher Zusammenhalt • Harald Welzer • Hartz IV • Job-Center • Kehrtwende, Verbesserung • Kinderarmut • kindergrundsicherung • Klassismus • prekär • Sanktionsfrei • Schere zwischen Arm und Reich • Solidarität • Soziale Ungerechtigkeit • Sozialhilfe-Empfänger • Sozialpolitik • Sozial-Reform • Sozialsystem • Stigmatisierung • Umverteilung • Verteilungskampf • Visionär • Welt verbessern
ISBN-10 3-10-397557-0 / 3103975570
ISBN-13 978-3-10-397557-4 / 9783103975574
Zustand Neuware
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3 Ich habe mehr erwartet.

von , am 07.09.2023

Lesenswert? Jein, ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite ein sehr ansprechendes Buch mit tollem Thema, das zum Hinterfragen der aktuellen Umstände und Situationen einlädt. Und auf der anderen Seite die Umsetzung, die mir nicht wirklich gefallen hat und die mir auch zu wenig geliefert hat. Da wäre zum einen die Umgangssprache, das gekünstelte Lustigsein und der Sarkasmus, der in Büchern nicht ganz so einfach funktioniert, bzw. nicht für jede lesende Person funktionieren wird. Manchmal wirken die Erklärungen wie humorvolle Sketche beim Versuch lustig zu sein. Und das mag zwar passen, weil man fassungslos ist, sorgt aber nicht unbedingt für Professionalität.

Des Weiteren gibt es ein paar Flüchtigkeitsfehler oder Stellen, an denen Dinge so verkürzt dargestellt werden, dass Zusammenhänge fehlen.

Generell besteht ein sehr großer Teil des Buches aus dem Thema Berechnung Bürgergeld und Umgang mit Sanktionen. Vermutlich ist dieser Fokus verständlich, wenn man weiß dass die beiden Autorinnen sich gegen Sanktionen einsetzen und für ein faires Bürgergeld kämpfen.

Trotzdem habe ich einfach mehr erwartet als ich dieses Buch gesehen habe. Denn soziale Gerechtigkeit ist ja mehr als nur der Umgang mit arbeitslosen Menschen. Wie sieht es zum Beispiel mit Menschen mit Behinderungen aus und mit dem Konzept der Behindertenwerkstätten? Wieso werden die Tafeln zwar erwähnt aber mit keinem Wort Kritik daran geübt, dass hier Dinge abgefangen werden müssen, weil der Staat nicht seine Aufgabe erfüllt? Stattdessen wird auf die Gründung des Vereins Sanktionsfrei eingegangen - sicher interessant aber wirkt mehr wie eine Werbeveranstaltung. Mir ist das Ziel, das die beiden Verfasserinnen mit ihrem Buch anstreben, nicht ganz klar. Weil es eben nur einen ganz kleinen konkreten Teil betrachtet.

Erst ganz zum Schluss auf den letzten 10-20 Seiten ging das Buch dann in die Richtung, die ich erwartet habe, als ich den Buchtitel (und Untertitel) gesehen habe. Hier entstehen plötzlich Ideen, Zukunftsvisionen und große Gedanken, die einfach mehr mitdenken.

Ich glaube schon, dass das Buch wertvollen Input liefert, es hält jedoch nicht das, was es auf den ersten Blick verspricht.
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