Kreis ohne Meister

Stefan Georges Nachleben

(Autor)

Buch | Hardcover
544 Seiten
2022 | 3. Auflage
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-59225-6 (ISBN)
14,95 inkl. MwSt
"Auch Totsein ist eine Kunst", hat der einstige George-Jünger Max Kommerell einmal bemerkt. Stefan George hat diese Kunst meisterhaft beherrscht. Wo andere Dichter eine Rezeptionsgeschichte haben, da hat er ein Nachleben. Eines, das es in sich hat.

Ulrich Raulff legt in seinem fulminant geschriebenen Buch die postume Biographie Georges frei, die es noch zu entdecken gilt. Spannend, kurios, exzentrisch, schräg, zugleich akribisch recherchiert, erzählt es die Geschichte eines einzigartigen Kreises voll illustrer Charaktere, der langsam zerfällt, Allianzen bildet und Feindschaften pflegt, um Deutungshoheit und Treue ringt und dabei vom annus horribilis 1933 bis zum Satyrspiel 1968 beinahe nebenher eine höchst außergewöhnliche Wirkungsgeschichte entfaltet. Eine abgründige Ideengeschichte, eine kaputte Apostelgeschichte und ein Lesevergnügen der exquisiten Art.

Ulrich Raulff, geb. 1950, Studium der Philosophie und Geschichte. Ab 1997 Feuilletonchef der FAZ; 2001-2004 Leitender Redakteur im Feuilleton der SZ. Seit 2004 Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Träger des Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs in Berlin für wissenschaftliche Prosa (1996) und des Hans-Reimer-Preises der Aby-Warburg-Stiftung (1997).

"The book is written with such an easy elegance and finely tuned irony, and is conveyed from such a fastidious distance and at a temperature bordering on gelid, that it manages to captivate without undue suasion. It it thus no surprise that Raulff’s book won the prize for the non-fiction category at the Leipzig Book Fair in March."
Robert E. Norton, The Times Literary Supplement, 30. April 2010

"Es gehört, um das vorwegzunehmen, zu den Eigenheiten dessen, was Raulff in diesem Buch erzählt, dass es so viele Punkte der Geschichte der Bundesrepublik berührt, dass es für politisch, sozial und historisch interessierte Leser fast unmöglich scheint, nicht irgendwo auch selbst berührt zu werden und als Autor in dieses Buch hineinsprechen zu wollen."
Cord Riechelmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. Oktober 2009

"Raulff schreibt davon in einer klaren und oft bildreichen Sprache. Schön sind seine Porträtskizzen etwa von Robert Boehringer und Ernst Kantorowicz. Auch das Drastische fehlt nicht, beispielsweise die wiederholte Kennzeichnung von Freundesgruppen als ‘Metastasen’ des George-Kreises. Dieses Buch leistet einen weiteren Beitrag in der Erschließung und Kontextualisierung von Quellen zur Geistesgeschichte des deutschen und europäischen 20. Jahrhunderts. Einige ‘Secrets’ werden gelüftet – das große Geheimnis bleibt bestehen."
Christophe Fricker, Der Tagesspiegel, 25. Oktober 2009

"Ulrich Raulff ist ein großartiger Spuren- und Fährtenleser, vom Schlage jener Waldläufer, die einst die unbekannten Landschaften des Westens erschlossen. Er hat Wege gebahnt, denen andere folgen können, Verbindungen und Netzwerke aufgetan, die zu weiterer Erforschung auffordern, und dies alles auf einen Weise, die gelehrt ist, ohne langweilig zu sein, profund, ohne die Lesefreude unter Fußnotengeschwulsten zu ersticken. Dass eine Ideengeschichte Deutschlands im zwanzigsten Jahrhundert ohne den Namen Stefan George fortan nicht mehr möglich sein wird, ist eine Leistung ersten Ranges."
Stefan Breuer, Süddeutsche Zeitung, Literaturbeilage zur Frankfurter Buchmesse 2009, 13. Oktober 2009

"Ulrich Raulffs grandiose Erzählung vom Untergang des Georg-Reichs. (...) Raulffs Buch ist ein Paradestück avancierter Kulturwissenschaft: akribisch recherchiert – es bietet eine Fülle bisher unveröffentlichten Quellenmaterials -, ideengeschichtlich höchst beschlagen und bei der Thesenbildung stets auf argumentative Sorgfalt bedacht. Zugleich ist es eine Erzählung von hohem Rang: witzig, metaphorisch einfallsreich, souverän Anekdoten einstreuend, satirisch scharf, wo es um den skurrilen Fanatismus der heiligen Schar geht, liebevoll in den Porträts seiner klugen Helden wie Kantorowicz und Erich von Kahler. Klio, die Muse der Geschichtsschreibung, muss nicht unbedingt dichten. Es genügt, wenn sie eine Prosa diktiert wie diese."
Manfred Koch, Neue Zürcher Zeitung, Literaturbeilage zur Frankfurter Buchmesse 2009, 12. Oktober 2009

"Ein unverzichtbarer – und erstaunlich unterhaltsamer - Beitrag zur Geistesgeschichte der Bundesrepublik."
Alan Posener, Welt am Sonntag, 11. Oktober 2009

Erscheint lt. Verlag 29.3.2010
Zusatzinfo mit 92 Abbildungen
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 139 x 217 mm
Gewicht 824 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 20. Jahrhundert • Deutschland • Dichter • Dichtung • George-Kreis • George, Stefan • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • Literatur • Lyriker • Nationalsozialismus • Preis der Leipziger Buchmesse; Sachbuch / Essayistik • Rezeption • Stefan George • Wirkung
ISBN-10 3-406-59225-2 / 3406592252
ISBN-13 978-3-406-59225-6 / 9783406592256
Zustand Neuware
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