Unterleuten

Spiegel-Bestseller

***** 1 Bewertung

(Autor)

Buch | Hardcover
640 Seiten
2016
Luchterhand Literaturverlag
978-3-630-87487-6 (ISBN)
26,00 inkl. MwSt
Der große Gesellschaftsroman von Juli Zeh.
Trailer
Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf "Unterleuten" irgendwo in Brandenburg.

Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf wirft, ist bezaubert von den altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten, von den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtlinge aus Berlin gerne kaufen, um sich den Traum von einem unschuldigen und unverdorbenen Leben außerhalb der Hauptstadthektik zu erfüllen.

Doch als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden. Denn da ist nicht nur der Gegensatz zwischen den neu zugezogenen Berliner Aussteigern, die mit großstädtischer Selbstgerechtigkeit und Arroganz und wenig Sensibilität in sämtliche Fettnäpfchen der Provinz treten.

Da ist auch der nach wie vor untergründig schwelende Konflikt zwischen Wendegewinnern und Wendeverlierern. Kein Wunder, dass im Dorf schon bald die Hölle los ist …

Mit „Unterleuten“ hat Juli Zeh einen großen Gesellschaftsroman über die wichtigen Fragen unserer Zeit geschrieben, der sich hochspannend wie ein Thriller liest.

Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits des Eigeninteresses? Woran glauben wir? Und wie kommt es, dass immer alle nur das Beste wollen, und am Ende trotzdem Schreckliches passiert?
Spiegel-Bestseller

Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, Jurastudium in Passau und Leipzig, Studium des Europa- und Völkerrechts. Längere Aufenthalte in New York und Krakau. Ihr Roman "Adler und Engel" (2001) wurde zu einem Welterfolg und ist mittlerweile in 24 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem "Deutschen Bücherpreis" (2002), dem "Rauriser Literaturpreis" (2002), dem "Hölderlin-Förderpreis" (2003), dem "Ernst-Toller-Preis" (2003), dem "Carl-Amery-Literaturpreis" (2009) und dem Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (2009). 2013 wurde sie mit dem"Thomas Mann Preis" für ihr "vielfälgiges Prosawerk" geehrt, 2014 mit dem "Hoffmann-von-Fallersleben-Preis" für zeitkritische Literatur. Juli Zeh lebt in Leipzig.

"Juli Zehs furchtlos vor jedem Klischee ins Herz der bundesrepublikanischen Wirklichkeit zielender Gesellschaftsroman ist ein literarischer Triumph." Denis Scheck / Der Tagesspiegel

Mitreißend geschrieben, lebendig und spannend – ein großer Roman. Natascha Geier / ARD Das Erste (ttt -titel thesen temperamente) (06.03.2016)




Eine gnadenlos scharfsinnige und zugleich spannend zu lesende Gesellschaftsanalyse. Olaf Schmidt / Kreuzer (Leipzig) (01.03.2016)

»Unterleuten« ist ein großer, zudem fesselnder Gesellschaftsroman. Vanessa Loewel / RBB inforadio (08.03.2016)

Ein Pageturner zum Nachdenken. Andrea Braunsteiner / Woman (01.03.2016)

Ein meisterhafter Gesellschaftsroman, der sich wie ein Thriller liest und blutig endet. Verena Lugert / Annabelle (01.03.2016)

Ist das schon das Buch des Jahres? Juli Zeh legt bei ihrem neuen Verlag Luchterhand einen großen Gesellschaftsroman vor. Jörn Meyer / BuchMarkt (02.01.2015)

Erscheinungsdatum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 830 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller • Bestsellerliste • Brandenburg • Brandenburg; Romane/Erzählungen • Buch • Bücher • Deutschland • Dorf; Romane/Erzählungen • Familienroman • Geschenke für Frauen • Gesellschaftsroman • Gesellschaftsroman (literarische Gattung) • Leben auf dem Land; Romane/Erzählungen • Nullzeit • Provinz • Reiselektüre • Roman • Romane • spiegel bestseller • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller • Thriller • Unter Leuten • Urlaubslektüre • Windenergieanlagen/Windkraftanlagen; Romane/Erzählungen • Windkraftanlagen; Romane/Erzählungen • ZDF-Verfilmung
ISBN-10 3-630-87487-8 / 3630874878
ISBN-13 978-3-630-87487-6 / 9783630874876
Zustand Neuware
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5 Die Hölle, das sind die Anderen (Sartre)

von , am 06.12.2016

Wenn in Unterleuten, einem kleinen Dorf in Brandenburg, überwiegend Kopien der eigenen Person leben würden, dann, ja dann wäre das Leben dort vermutlich sehr idyllisch und harmonisch. So aber treffen Menschen aufeinander, von denen sich jede/r im Besitz der alleinglückseligmachenden Wahrheit meint, während der Rest nur Stuß verzapft. Darüberhinaus pflegen praktisch Alle ihre Vermutungen und Erwartungen über die Anderen, die im seltensten Fall positiv sind. Jede/r traut jeder/m das Schlechteste zu und fast wie eine Art selbsterfüllender Prophezeiung geschehen Dinge, die die eigene Meinung noch bestätigen. Statt miteinander wird mehr übereinander geredet und so verbreiten sich Mutmaßungen und Argwohn in Windesweile im Dorf. Stadtbewohner (junge Frau, alter Mann) gegen grobschlächtigen Einheimischen - die Frau nennt diesen nur 'das Tier'. Naturschützer gegen Unternehmen - man schreibt Briefe. Kommunist gegen Kapitalist - eine Feindschaft, die keinerlei sachliche Grundlage hat. Ehemann gegen Ehefrau in unterschiedlichen Konstellationen - Erwartungen und Vermutungen werden nicht ausgesprochen, stattdessen schweigt man bis zum bitteren Ende. Als dann im Dorf ein Streit über die Errichtung eines Windparks beginnt, werden diese Beziehungsgeflechte auf's Äußerste strapaziert, wobei die alten Konflikte mit einer ungeheuren Heftigkeit wieder aufbrechen und die NeubürgerInnen direkt miteinbeziehen.
Obwohl das Buch mehr als 600 Seiten hat, lässt es sich weglesen wie ein Unterhaltungsroman. Die Figuren, die erst recht klischeehaft daherkommen, entwickeln sich ziemlich schnell zu eigenständigen Persönlichkeiten, sodass von der ursprünglichen Schablonenhaftigkeit nicht mehr viel bleibt. Gombrowski beispielsweise, der massige, ungeschlachte und auch brutale Wendegewinner hat eine überaus sensible Seite, von der aber nur die Wenigsten wissen - was ihn dennoch nicht von seinem Verhalten Anderen gegenüber freispricht. Schaller, sein ehemaliger Angestellter und Handlanger ist ähnlich ungeschlacht, wenn auch nicht so schlau wie dieser. Sein Schicksal ist derart unvorstellbar, dass ich mehr Mitgefühl als alles andere für ihn empfand. Und so ist es bei fast allen Figuren in diesem Roman, so eindimensional zu Beginn sie auch daherkommen mögen: Jeder/r von ihnen hat eine Geschichte, die sich zu erzählen lohnt. Von Juli Zeh habe ich kürzlich in einem Interview gelesen, dass Jonathan Franzen einer ihrer Lieblingsschriftsteller ist. "Mit seinem Roman 'Freiheit' kam ich mir wieder vor wie als Kind, als ich mit der Taschenlampe unter der Decke Seite um Seite verschlungen und alles andere vergessen habe. Es gibt nicht viele, die es beherrschen, so realistisch zu erzählen, ohne dass es dröge wird. Franzen schafft es, die Welt in der wir leben, anschaulich zu machen." Liebe Juli Zeh, Sie schaffen das auch! Danke dafür!
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