Alles Liebe! (eBook)

Alle Liebesmärchen von Folke Tegetthoff
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
194 Seiten
Haymon (Verlag)
978-3-7099-7664-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Alles Liebe! -  Folke Tegetthoff
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'Geschichtenerzählen bedeutet nicht das Herstellen von Leitungen zwischen meinem Mund und euren Ohren, es ist das Legen sehr feiner Fäden zwischen meinem und eurem Herzen', sagt Folke Tegetthoff und verspricht damit nicht zu viel. Tatsächlich darf man ihn als den größten Märchenerzähler unserer Zeit bezeichnen, der vor allem mit seinen legendären Liebesmärchen die Herzen hunderttausender Menschen auf der ganzen Welt erreicht hat. Diese E-Book-Ausgabe vereint 34 Liebesmärchen von Folke Tegetthoff in einem Band. In einer einzigartigen Mischung aus klassischen und modernen Märchenelementen durchdringt ihr Zauber unseren Alltag und versetzt uns für wunderbare Augenblicke in Schwerelosigkeit, der man noch lange nachspürt.

Folke Tegetthoff, geboren 1954 in Graz, lebt in einem ehemaligen Kloster in der Steiermark. Seit 1979 als Märchendichter und Erzähler tätig, seit 1988 organisiert er Europas größtes Erzählkunstfestival fabelhaft!NIEDERÖSTERREICH. Bis 2011 sind 36 Bücher erschienen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurden. Bei Haymon: Die Bewunderung der Welt. Eine Verzauberung (2009). www.tegetthoff.at

Folke Tegetthoff, geboren 1954 in Graz, lebt in einem ehemaligen Kloster in der Steiermark. Seit 1979 als Märchendichter und Erzähler tätig, seit 1988 organisiert er Europas größtes Erzählkunstfestival fabelhaft!NIEDERÖSTERREICH. Bis 2011 sind 36 Bücher erschienen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet wurden. Bei Haymon: Die Bewunderung der Welt. Eine Verzauberung (2009). www.tegetthoff.at

Vorwort
Von der Liebe und dem Märchen


Um Liebesmärchen zu schreiben, muss man verliebt sein, das heißt, wenn man verliebt ist, kommen Liebesmärchen wie von alleine ...

Aber natürlich gestaltet sich der Weg zu der Gewissheit, die Liebe gefunden zu haben, als ein langer Prozess, der sich in dem Augenblick, wo man meint, diese Gewissheit erlangt zu haben, auf einen Augenschlag verkürzt: Alles erscheint mit einem Mal so selbstverständlich wie das Aufgehen der Sonne am Morgen, Zeit und Raum sind aufgelöst und die Unendlichkeit wird in einem langen Blick durchmessen.

Mein Weg dorthin begann schon während meines Jahres auf Ibiza. Ich kam in Kontakt mit der Idee der Synchronizität. Vereinfacht erklärt besagt diese Lehre, dass es den Begriff des „Zufalles“, wie er üblicherweise definiert ist, nämlich als „von keiner menschlichen Beeinflussung verursachtes Zusammentreffen von Ereignissen“, nicht gibt.

Vielmehr, so die Theorie, sei ein jeder unserer Augenblicke als Teil eines Gesamtablaufes, den wir „Leben“ nennen, zu sehen, stehe folglich ein jeder dieser Augenblicke in enger Symbiose mit anderen, die sich finden, bündeln, verknüpfen und zu den Ereignissen führen, die wir „schicksalhaft“ und „zufällig“ nennen, Bezeichnungen, mit denen wir uns Liebe und Tod, Glück und Unglück zu erklären versuchen.

Das Hier und Jetzt ist das (vorläufige) Ziel von solch verknüpften Ereignissen, die eine nicht genauer definierte Zeit zurückliegen, und ist gleichzeitig auch der Beginn eines Weges, dessen weiteres (vorläufiges) Ziel ebenfalls noch im Dunkeln liegt, ein Ziel, das irgendwann eintritt und entweder „schicksalhafte Momente“ ergibt, oder weiter durch die Unendlichkeit rast, so lange, bis es auf seine weitere Bestimmung trifft.

Mir schien diese Idee faszinierend. Weniger des Gedankens einer „höheren Macht“ wegen, die alles lenken und leiten solle, als vielmehr weil die konsequente Umsetzung und Weiterführung nicht mehr und nicht weniger bedeuten musste, dass jeder Augenblick, jedes Zusammentreffen von Ereignissen, jede Begegnung eine Wichtigkeit enthält, deren Tragweite und Auswirkung irgendwann, morgen oder erst in 20 Jahren, erkennbar wird. Es existierte folglich kein „unwichtig“ mehr, keine Respektlosigkeit, keine Unachtsamkeit Menschen oder Handlungen gegenüber, alles und jedes müsste bewusst wahrgenommen werden, denn – es könnte eine entscheidende Rolle in meinem Lebensschauspiel spielen.

Ich wurde geradezu gefesselt von dem Gedanken, mich in einen Zustand höchster Sensibilität zu versetzen, in dem es mir möglich sein sollte, Wegkreuzungen, Augenblicke bewusst und gezielt wahrzunehmen.

Als ersten Schritt postulierte ich, dass nach der Theorie der Synchronizität irgendwo auf diesem Planeten das Gegenstück zu mir, der Mensch, mit dem zusammen ich eine Lebensbalance bilden könne, existiert. Und es weiter klar war, dass ich IHR irgendwann, irgendwo begegnen müsse. Um diesen Augenblick zu erkennen, dachte ich weiter, wäre es unabdinglich und erforderlich, diese höchste Stufe an Sensibilität zu erreichen und zu erhalten, um jederzeit vorbereitet zu sein.

Meine feste Überzeugung war es, dass ich, um in diesen Zustand zu gelangen, völlig zölibatär und rein leben müsse. Was ich wahrhaftig umsetzte: Von Ende 1977, als ich mit dieser Idee zum ersten Mal in Berührung kam, bis Mai 1980, also für mehr als drei Jahre, hatte ich keinerlei körperliche Kontakte mit Frauen – wohl Bekanntschaften, doch weil ich dabei nie dieses überzeugte Gefühl, das ich für mich selbst definiert hatte, verspürte, wusste ich auch jedes Mal sofort, dass es noch nicht der richtige Augenblick sein könne.

Bis zu diesem Tag im Mai 1980 ...

Ich bin seit über 18 Monaten wieder in Graz, meine ersten beiden Bücher („Der schöne Drache“ und „13 und 1“) und meine Arbeit als Märchenerzähler sind so erfolgreich, dass ich bereits beachtlich gut vom Märchen leben kann. An jenem Tag treffe ich mich im Gastgarten eines Restaurants mit einem bekannten Illustrator, der mir anbietet, mit mir gemeinsam ein Buch zu machen. Er zeigt mir seine Arbeiten, erzählt von seinem bisherigen Schaffen, ich höre aufmerksam zu. Plötzlich betritt ein – wie es den Anschein hat – Pärchen den Garten, mein Blick erfasst diese wunderschöne junge Frau, der Illustrator redet und redet, ich unterbreche ihn mit einer Handbewegung und sage, wie in plötzliche Trance versunken, mehr zu mir selbst als zu ihm: „Das ist die Frau, die ich heiraten werde.“

Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen, aber weiß in dieser Sekunde, dass der Augenblick, auf den ich drei Jahre lang hingearbeitet habe, gekommen ist: SIE ist mein Gegenstück!

Ich treibe diese Sicherheit, dieses hundertprozentige Bewusstsein noch auf die Spitze, indem ich augenblicklich den Entschluss fasse, nichts aktiv zu unternehmen, um an sie „heranzukommen“. Ich würde sie nicht ansprechen, würde nicht versuchen, ihren Namen und Adresse ausfindig zu machen: Ich wollte das Schicksal nicht „herbeiflirten“.

Fast eine Stunde sitze ich regungslos da, aus weiter Ferne höre ich jemanden, der von Zeichnungen und Büchern spricht, während meine Gedanken eine Zukunft zu ordnen versuchen. Hier und jetzt, weiß ich, wird sich alles entscheiden: nicht nur ob ich jemals heiraten würde, vor allem auch ob die Theorie, die ich drei lange Jahre geübt hatte, zu einer Praxis fähig wäre, die mein weiteres Leben mitbestimmen würde.

Nach einer Stunde steht das Pärchen auf, doch statt direkt den Weg zum Ausgang zu nehmen, nimmt die junge Frau einen Umweg durch den ganzen Garten, um an meinem Tisch vorbeizukommen, bleibt stehen und fragt mich: „Kennen wir uns nicht?“ Und was antworte ich völlig ruhig und gefasst?! „Nein, ich glaube nicht.“

Die Arme verlässt mit ihrem noch ärmeren Verehrer mit schnellen Schritten das Lokal und wie ich heute weiß, dachte sie damals dasselbe wie ich: Was für ein Idiot!

Einige Tage nach diesem Erlebnis fahre ich nach München, um dort mit einer Freundin und Illustratorin, Hanna Stauffenberg, ein neues Buchprojekt zu beginnen („Und eines Tages war es nicht mehr so wie immer“, erschienen 1981).

Ich durchlebe die schrecklichsten neun Wochen meines Lebens: Gegen mich selbst gerichtete Vorwurfsattacken wegen meines wahrlich idiotischen Verhaltens wechseln sich ab mit tiefer Niedergeschlagenheit. Das Wissen, IHR begegnet zu sein, und nur einer Idee, einer Theorie wegen nicht zugegriffen zu haben, noch dazu, wo sie mir ja sogar die Hand entgegengestreckt hatte, treibt mich fast in den Wahnsinn.

Am 2. Juli erreicht mich ein Brief, nachgesandt von meiner Mutter, eine Einladung zur Hochzeit von Freunden in Graz.

Am 12. Juli fahre ich frühmorgens in München los, um rechtzeitig um elf Uhr vor der Basilika zu Mariatrost den Einzug des Hochzeitspaares mitzuerleben.

Zehn Minuten nach elf springe ich aus dem Auto, renne zum Eingangstor und krache dort mit einem Mädchen zusammen, das auch zu spät dran ist ...

Die junge Frau kannte Elisabeth und Max, das Brautpaar, gar nicht – ihr Bruder war Max’ Studienkollege und hatte, da er verhindert gewesen war, seine Schwester gebeten, doch von Klagenfurt, wo sie lebte, nach Graz zu der Hochzeit zu fahren. Eigentlich war ihr der ganze Aufwand für jemanden, den sie nicht einmal kannte, zu mühsam gewesen, aber im letzten Augenblick hatte sie sich dann doch entschieden ...

... und krache dort mit einem Mädchen zusammen, das auch zu spät dran ist: das Mädchen aus dem Restaurant vor neun Wochen!!!

Am 13. 11. 1982 heiraten wir.

So fuhr ich, unfassbar verliebt, im Februar 1981 in die Provence, um auf dem Landsitz einer Freundin, Mas Laval, ein neues Buch zu schreiben. Natürlich wurden es „Liebesmärchen“, das erste, das ich schrieb, war die „Einsamkeit“, das letzte der „Olivenbaum“.

Als mich Astrid Ende Mai besuchen kam, lag das Manuskript von „Wie ein Geschenk auf flacher Hand“ (Titel der ersten vier Ausgaben) als Geschenk auf dem Tisch. Wie in kitschigen Dreigroschenromanen beschrieben, saßen wir am ersten Abend vor dem großen offenen Kamin und ich las die Märchen vor. Wir saßen da und weinten beide vor Glück. Weinten und spürten, dass mit diesem Buch wieder eine dieser Wegkreuzungen, derer wir noch so vielen begegnen sollten, erreicht war.

Von Mas Laval fuhr ich im Juli direkt nach Stuttgart zum Spectrum Verlag, der mich mit meinen drei ersten, selbst produzierten Büchern (inzwischen hatte ich noch „Die Schlabberschlops“ veröffentlicht) auf der Buchmesse in Bologna entdeckt hatte. Wir wollten die bevorstehende Neuauflage des „Schönen Drachen“ besprechen. Eher beiläufig (ich wollte es noch überarbeiten) erwähnte ich das neue Manuskript, Ulli Höfker, der Verleger, gab es gleich an seine Frau, die als Cheflektorin arbeitete, weiter. Sie verschwand damit im Nebenzimmer, um es durchzublättern.

Nach einer Stunde kam sie zurück, legte das Manuskript vor ihren Mann auf den Tisch und sagte nur: „Wann können wir dieses Buch frühestens auf den Markt bringen?“

Das Unglaubliche geschah: Die „Liebesmärchen“ erschienen exakt drei Monate nach diesem Treffen im September 1981 und wurden mein erster großer Bestseller (bis 2010: 21 Auflagen und rund 400.000 verkaufte Exemplare)!

Erstmals sind nun alle Märchen, die ich in 30 Jahren, von 1980 bis 2010, zum Thema „Liebe“ geschrieben habe, in einem Band versammelt. Und jedes dieser Märchen ist eine Hommage an die Liebe, die wir nach 30 Jahren...

Erscheint lt. Verlag 13.4.2016
Verlagsort Innsbruck
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Märchen / Sagen
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Alltag • Belletristische Darstellung • Besonders • Erzählungen • klassisch • Kurzgeschichten • Legenden • Märchenerzähler • Modernes Märchen • Sagen • Zauberhaft
ISBN-10 3-7099-7664-2 / 3709976642
ISBN-13 978-3-7099-7664-7 / 9783709976647
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