Klemm-Flugzeuge II -  Paul Zöller

Klemm-Flugzeuge II (eBook)

Klemm-Spurensuche, Letzte Klemm-Flugzeuge & Sammelobjekte

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
460 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-5649-2 (ISBN)
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Der vorliegende zweite Band der Klemm-Buchreihe widmet sich der Spurensuche an den historischen Orten des einstigen Wirkens von Hanns Klemm, sowie der Suche nach den letzten noch existierenden Konstruktionen, die Hanns Klemm in mehr als 50 Jahren als Bau- und Luftfahrtingenieur, sowie als Luftfahrtunternehmer geschaffen hat. Das Auffinden der einstmaligen Schmiede des deutschen Motorsportflugs gestaltet sich mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Klemm-Flugzeugbaus schwierig. Viele bedeutsame Stätten der früheren Klemmwerke sind heute überbaut und nur noch von einigen wenigen Spezialisten und Heimatforschern identifizierbar. Diesen heute vergessenen Orten widmet sich der erste Teil des vorliegenden Bands. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit der Suche nach den letzten der mehr als 3000 gebauten Klemm-Flugzeugen. Von ihnen existieren heute noch etwa 100 Flugzeuge, die seit Jahrzehnten von ihren Besitzern mit hohem Engagement und Einsatz meist noch flugfähig erhalten werden.

Der Autor beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit Themen der deutschen Luftfahrtgeschichte. Mit seinen Veröffentlichungen widmet er sich Themen, die bislang in der deutschen Luftfahrtliteratur nicht oder nur am Rande behandelt wurden. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören die Anfänge der bundesdeutschen Luftfahrtgeschichte, die Entwicklung der Sport- und Reisefliegerei, sowie die Geschichte der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke.

Haus der Geschichte, Stuttgart (B)


In der Ausstellung des Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart befindet sich eine kleine Sammlung von Exponaten zu Hanns Klemm, zu der eine Kopfskulptur von Hanns Klemm, das Instrumentenbrett einer Klemm L25, sowie das Schnittmodell eines Daimler F7502 Motors gehört. Zu den weiteren Besonderheiten der Ausstellung im Haus der Geschichte gehört eine sehenswerte Sammlung von Siegerpokalen aus den 20/30er Jahren, die durch die Leichtflugzeugbau Klemm GmbH bei Deutschland- und Europaflügen gewonnen wurden.

Hanns Klemm Ausstellung im Haus der Geschichte Stuttgart

Erster gewonnener Siegerpokal
des Rundflug 1925 der DMG
(Haus der Geschichte Stuttgart)

Das Haus der Geschichte verfügt auch über zahlreiche persönliche Dokumente und Unterlagen von Hanns Klemm. Sie stammen aus der Privatsammlung von Hanns Klemm, die sein Sohn Hannsjürgen Klemm 2003 an das Haus der Geschichte übergab. Hierzu gehört auch eine umfangreiche Sammlung von Zeitschriftenausschnitten aus 60 Jahren Klemm-Geschichte, die auch die Nachkriegsentwicklung der Klemm Kl107 abdeckt. Zahlreiche Holzmodelle aus der Privatsammlung befinden sich in der Vitrinenausstellung. Im Bildarchiv des Haus der Geschichte befinden sich zahlreiche Bildaufnahmen sowohl aus der frühen Zeit Klemms bei der Daimler Motoren Gesellschaft über die späten 20/30er Jahre bis zu Aufnahmen aus der Entwicklung der Klemm Kl107 in der Nachkriegszeit.

Ehemaliges Gestapo-Gefängnis
Hotel Silber in Stuttgart 2014
(Haus der Geschichte)

Neben der eigentlichen Ausstellung des Museums betreibt das Haus der Geschichte in Stuttgart noch eine weitere Gedenkstätte mit Klemm-Bezug. Hierbei handelt es sich um das ehemalige Hotel Silber in Stuttgart. In den 20er Jahren wurde das ehemalige Hotelgebäude Sitz des Stuttgarter Polizeipräsidiums. Während der NS-Zeit war in diesem Gebäude auch die Gestapo untergebracht. Hanns Klemm wurde im Hotel Silber zweimal durch die Gestapo inhaftiert. Das Kriegsende und die anrückenden französischen Truppen verhinderten im April 1945 die bereits angeordnete Hinrichtung von Hanns Klemm im Hotel Silber. Statt des 2008 geplanten Abriss des Gebäudes ging dieses auf das Haus der Geschichte in Stuttgart über, die das Gebäude heute als Erinnerungs- und Lernort unterhält.

Mercedes-Benz Museum, Untertürkheim (C)


Auch der Daimler-Benz Konzern widmet sich seiner luftfahrthistorischen Vergangenheit mit einigen sehenswerten Exponaten im Rahmen der Ausstellung des Mercedes-Benz Museum in Stuttgart-Untertürkheim. Das für den Klemm-Interessierten sicher bedeutendste Exponat ist sicher die bereits im ersten Abschnitt ausführlich beschriebene Daimler L20, die sich in der Ausstellungshalle „Mythos 3 Umbrüche 1914 bisi 1915“ befindet.

Mercedes-Benz Museum, Stuttgart, Mythos 3 Ausstellung Daimler L20 (Daimler Konzernarchiv)

Neben der Daimler L20, die die letzte Flugzeugentwicklung bei Daimler in der Ausstellung repräsentiert, findet man im Mercedes-Benz Museum eine Reihe erfolgreicher Flugmotore, wie den Mercedes Luftschiffmotor J4L aus dem Jahr 1908 oder den erfolgreichen Mercedes DIII Flugmotor aus dem ersten Weltkrieg. Der DB600 V12 Kompressormotor aus dem Jahr 1935 und dessen Weiterentwicklung DB601 von 1937 repräsentieren die leistungsstärksten Flugmotore von Daimler Benz. Auch einige frühere Benz Flugmotore sind Teil der Ausstellung.

In der Ausstellungshalle „Mythos 1 Pioniere“ findet man außerdem den Nachbau der Gondel des ersten Motor-Luftschiffs von Wölfert aus dem Jahr 1888. Im Gondelnachbau ist der für Luftschiffzwecke angepasste 1 Zylinder Motor von Daimler verbaut.

Originaldokumente und Fotomaterial zum DMG Flugzeugwerk in Sindelfingen findet man im Daimler Unternehmens- und Medienarchiv. Hier befinden sich auch einige Dokumente aus der Zeit der Entwicklung der Daimler L20, sowie zur Übernahme des DMG Flugzeugwerks durch Hanns Klemm.

Luftsportgemeinschaft Hanns Klemm, Böblingen (D)


Der heute weltweit größte Betreiber von flugfähigen Klemm-Flugzeugen ist die Flugsportgruppe Hanns Klemm Böblingen-Calw e.V. bzw. die daraus 2020 hervorgegangene Luftsportgemeinschaft Hanns Klemm. Der Verein und seine Mitglieder unterhalten heute eine Klemm-Flotte, die das gesamte Entwicklungsspektrum von der Klemm L25 im Jahr 1928 bis zur Nachkriegsentwicklung der Klemm Kl107 abbildet:

  • Klemm L25, WNr. 798, D-EJOL seit 2013
  • Klemm Kl35, WNr. 1981, D-EBUX seit 2011/2019
  • Klemm Kl107, WNr. 127, D-ECEH seit 2006/2017
  • Klemm Kl107, WNr. 128, D-ECIH seit 1976/1986
  • Klemm Kl107, WNr. 136, D-EFAH seit 2016
  • Klemm Kl107, WNr. 133, D-EKOK, 1965-2015

Der Verein verfügt damit über eine umfangreiche Expertise bei der Instandsetzung historischer Klemm-Flugzeuge. Neben der Instandsetzung und dem Betrieb historischer Klemm-Flugzeuge widmet sich der Verein schon seit seinen frühen Gründerjahren in besonderer Weise der Traditionspflege um das Thema Klemm und der Fliegerstadt Böblingen. Regelmäßig unterstützen die historischen Klemm-Flugzeuge des Vereins örtliche Sonderausstellungen zum Thema Luftfahrt in Böblingen. Auch die in der Gemeinschaft der Klemm-Flieger beliebten unregelmäßig stattfindenden Klemm-Treffen werden von der Luftsportgemeinschaft Hanns Klemm in Eutingen realisiert.

Gründerjahre des Vereins


Der Verein wurde am 1. Oktober 1950 als Flugsportgruppe Böblingen-Sindelfingen gegründet. Er gehört damit zu einem der Luftsportvereine der ersten Stunde in der Bundesrepublik Deutschland, die bereits vor der Aufhebung des alliierten Verbotes von deutschen Luftfahrtaktivitäten gegründet wurden. Erst am 28. April 1951 gestattete die Alliierte Kontrollkommission westdeutschen Staatsbürgern die Nutzung von Segelflugzeugen ohne Motor. Nur wenige Vereine verfügten anfänglich über Fluggerät, das meistens die Besatzungszeit in Verstecken überdauert hatte. Der Kauf neuer Flugzeuge aus dem Ausland überforderte die meisten Vereine finanziell. Der Bau deutscher Segelflugzeuge einschließlich des Eigenbaus in den Vereinen blieb noch bis zum 19. Juni 1951 verboten.

Unmittelbar nach Aufhebung des Bauverbots in Westdeutschland begann die FSG Böblingen-Sindelfingen mit dem Bau eines Schulgleiters nach Vorkriegsplänen. Die Stadt Böblingen stellte dem Verein als Bauwerkstatt einen Kellerraum im Böblinger Rathaus zur Verfügung. Bereits im August 1951 konnte die FSG den Erstflug des selbstgebauten Schulgleiters auf einem Acker bei Lehenweiler absolvieren. Noch im gleichen Jahr spaltete sich die Flugsportgruppe in den Flugsportverein Sindelfingen und die Flugsportgruppe Böblingen. Da der ehemalige Flughafen Böblingen nicht mehr existierte, wurden die Vereinsflüge auf dem Böblinger Goldberg und auf Wiesen bei Holzgerlingen, Eutingen, Unterjesingen und Dagersheim durchgeführt. Erst 1953 stellte die Nachbargemeinde Aidlingen der FSG Böblingen ein Gelände auf dem Venusberg bei Lehenweiler zur Verfügung, das im Laufe des Jahres zum Segelfluggelände durch den Verein ausgebaut wurde.

Bereits im Winter 1952/53 entstand in der FSG-Werkstatt im Böblinger Rathaus der Eigenbau eines ersten Segelflugzeugs. Die Pläne für dieses Flugzeug stammten von Egon Scheibe, der die München Mü13E für die Akaflieg München konzipiert hatte. Der Eigenbau wurde im März 1953 fertiggestellt und auf den Namen „Stadt Böblingen“ getauft. Zwei weitere Segelflugzeuge vom Typ Grunau Baby IIb entstanden im Böblinger Rathaus 1953 und 1954, von denen die letzte Maschine am 1. August 1954 auf dem Rathausplatz in Böblingen durch Trude-Maria Klemm auf den Namen „Hanns Klemm“ getauft wurde. Damit knüpfte der Verein erstmals an die lange Klemm-Tradition in der Stadt Böblingen an. Dieses Flugzeug blieb als D-1197 noch bis 2002 bei der FSG Hanns Klemm und befindet sich heute im Besitz der FSV „Otto Lilienthal“ flugfähig in Stölln 2.

Grunau Baby IIb der FSG Böblingen „Hanns Klemm“, D-1197 um 2005 in Stölln (Peter Ansorge)

Nachdem die München Mü13E während eines Flugtags in Mössingen 1954 verloren ging, entstand im Winter 1954/55 im Böblinger Rathaus ein fünfter Eigenbau, der ebenfalls auf den Namen „Stadt Böblingen“ getauft wurde.

Eigenbauten der FSG Böblingen 1951-1955

1 SG 08.1951 D- Erstflug in Lehenweiler
2 Mü13E 21.03.1953
1954
D-
D-
„Stadt Böblingen“
Absturz bei Mössingen
3 Baby IIb 10.1953 D- „Ludwig Lenz“
4 Baby IIb 01.08.1954
2002
D-1197
D-1197
„Hanns Klemm“
Verkauft an FSV...

Erscheint lt. Verlag 9.7.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Technik Luft- / Raumfahrttechnik
ISBN-10 3-7534-5649-7 / 3753456497
ISBN-13 978-3-7534-5649-2 / 9783753456492
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